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Formel 1 Van der Garde verzichtet auf Start in Melbourne

Das Sauber-Team kann vorerst aufatmen: Giedo van der Garde verzichtet auf das Startrecht beim GP von Australien. Die beiden Parteien haben sich aussergerichtlich geeinigt. Laut SRF-Kommentator Michael Stäuble könnte diese sogar definitiv sein.

«Im Interesse des Motorsports und der Formel 1 im Besonderen habe ich entschieden, meinen Rechtsanspruch darauf, dieses Wochenende beim Grand Prix in Melbourne zu fahren, aufzugeben», schrieb Giedo van der Garde auf seiner Facebook-Seite. «Weil ich ein leidenschaftlicher Rennfahrer bin, ist mir diese Entscheidung sehr schwer gefallen», meinte er weiter.

Definitive Einigung oder nächste Streitrunde?

Nach dem Startverzicht kann Sauber in Melbourne seine zwei Stammfahrer Marcus Ericsson und Felipe Nasr einsetzen. Van der Garde machte aber deutlich, dass er beim zweiten Saisonrennen in Malaysia in zwei Wochen fahren will. «Mein Management wird Anfang der nächsten Woche weiter mit Sauber sprechen, um eine für beide Seiten akzeptable Lösung für die aktuelle Situation zu finden», teilte der ehemalige Sauber-Testfahrer mit, dem in der Vorsaison ein Stammcockpit zugesichert worden war.

Laut SRF-Kommentator Michael Stäuble könnte es allerdings sein, dass die beiden Parteien eine definitive Einigung erzielt haben: «Die Sache könnte ganz aus der Welt sein, allerdings muss man noch abwarten. Es sieht aber gut aus, dass sich dieser Sturm jetzt langsam legt.»

Aussergerichtliche Einigung, wohl mit Entschädigung

Die Einigung auf den Startverzicht beim ersten GP des Jahres hatten die beiden Parteien bei einem aussergerichtlichen Gespräch in der Nacht auf Samstag vor der neuerlichen Anhörung vor dem Obersten Gerichtshof des australischen Bundesstaates Victoria in Melbourne erzielt.

Nach einer mehrtägigen Schlammschlacht wurde die vorübergehende Einigung offenbar möglich, nachdem die Anwälte zuletzt den Druck auf Sauber-Teamchefin Monisha Kaltenborn erhöht hatten. Sie hatten ihr mit der Beschlagnahmung der Rennwagen gedroht, sollte sie Van der Gardes Anspruch nicht umsetzen.

Ob Van der Garde für seinen Verzicht finanziell entschädigt wird, ist unklar. Stäuble sagt: «Man muss annehmen, dass Geld geflossen ist. Über die Höhe und den Umfang der Entschädigung kann allerdings nur spekuliert werden.»

Erleichterung bei Kaltenborn

Sauber-Teamchefin Kaltenborn zeigte sich erleichtert über die Tatsache, dass Nasr und Ericsson das Qualifying bestreiten konnten. «Die Lage war gestern sehr angespannt. Aber es freut mich, dass wir eine Einigung finden konnten.» Dazu, wie es in der Affäre Van der Garde weitergeht, wollte sich die Österreicherin aber nicht äussern. Zu diesem Thema höre man erst nächste Woche mehr.

Sendebezug: SRF zwei, «sportaktuell», 13.03.2015, 22:20 Uhr

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