Ursprünglich hätte bereits die letzte Saison in der Formel 1 mit den zahlreichen Neuerungen ausgetragen werden sollen. Aufgrund der Corona-Pandemie findet die Regel-Revolution nun mit einem Jahr Verspätung erst zum Start der Saison 2022 statt.
Hier gibt es die wichtigsten Neuerungen im Überblick:
- Weniger Aerodynamik: Um die Ausgeglichenheit unter den Teams zu optimieren, setzen die Macher der Formel 1 auf ein komplett neues Aerodynamik-Reglement. Die Autos kommen einfacher daher, viel Schnickschnack ist nicht mehr erlaubt. Das Ziel ist es, den Abtrieb um 20 Prozent zu reduzieren, damit es wieder mehr Überholmanöver gibt. Die Autos werden auf den Geraden weniger schnell sein, weil sie nicht so aerodynamisch sind wie ihre Vorgänger.
- Grössere Reifen: Optisch am auffälligsten sind die neuen Pneus, die weiterhin von Pirelli geliefert werden. Neu werden Felgen mit einem Durchmesser von 18 statt 13 Zoll verwendet. Zu den neuen Reifen kommen neu Radkappen, die verhindern sollen, dass clevere Aerodynamiker den Luftstrom um das Rad herum zur Erzeugung von Abtrieb missbrauchen.
- Freie Reifenwahl am Start: Ab dieser Saison können alle Fahrer vor dem Rennen, unabhängig von ihrem Abschneiden im Qualifying, ihre gewünschte Reifenmischung der vorgegebenen Mischungen auswählen. Die Qualifying-Regel, dass alle Fahrer, die sich für den 3. Teil des Qualifyings qualifiziert haben, mit jenen Reifen ins Rennen starten müssen, mit denen sie ihre schnellste Runde im 2. Teil des Qualifyings gefahren sind, fällt weg.
- Höheres Gewicht: Das Mindestgewicht (Auto und Fahrer) steigt von 743 auf 798 kg. Alleine die breiteren Reifen machen pro Auto schon etwa 11 kg aus.
- Weniger Budget: Die Formel 1 geht 2022 ins 2. Jahr ihrer Budgetobergrenze. Diese sinkt gemäss dem Fahrplan des Weltverbands FIA von 145 Millionen US-Dollar im 1. auf 140 Millionen Dollar im 2. Jahr.
- Punktevergabe bei Sprints: Nach der Premiere im letzten Jahr gibt es auch in dieser Saison wieder 3 Sprintrennen, und zwar am Samstag der Grand-Prix-Wochenenden in Imola, Spielberg und São Paulo. Das Format bleibt gegenüber der Vorsaison unverändert, nicht aber die Punktevergabe. Neu werden nicht mehr nur die Top 3, sondern die besten 8 Fahrer des Sprints mit Punkten belohnt, absteigend von 8 bis 1. Zudem gilt als offizieller Inhaber der Pole-Position nun derjenige Fahrer, der im Qualifying am Freitag die Bestzeit aufstellt, während der Sieger des Sprints im Grand Prix vom Sonntag von Startplatz 1 losfährt.
- Punktevergabe bei Rennabbruch: Als Reaktion auf die Ereignisse beim Regen-GP von Belgien im letzten August wurde die Punktevergabe im Falle eines Rennabbruchs überarbeitet. Es werden nur noch dann WM-Punkte vergeben, wenn mindestens 2 Runden unter Rennbedingungen (das heisst ohne reales oder virtuelles Safety-Car) absolviert wurden. Die volle Punktzahl gibt es dann, wenn mindestens 75 Prozent der geplanten Renndistanz zurückgelegt wurden.