Nun ist es also Tatsache: Audi steigt 2026 in die Formel 1 ein und hat Sauber als Werksteam ausgewählt. Das ist ein grosser Schritt für den Hinwiler Rennstall. Dessen CEO, Frédéric Vasseur, hat sich angesichts der neuen Kooperation den wichtigsten Fragen gestellt.
«Es gibt eine Beteiligung»
Jene, welche Schweizer Motorsport-Fans dabei am brennendsten interessieren dürfte: Was bedeutet die «Zusammenarbeit im technischen Bereich» mit dem deutschen Autohersteller für Sauber? «Sauber Motorsport wurde als Werksteam ausgewählt. Die gesamte Chassis-Produktion wird weiter in Hinwil stattfinden, während die Motoren aus Deutschland kommen», so Vasseur.
Der Standort im Zürcher Oberland wird also weitergeführt. Grund für diesen Entscheid im Sinne des Aktionariats sieht Vasseur auch in der hochmodernen Infrastruktur sowie dem grossen Knowhow seiner Mitarbeiter: «Es ist eines der Elemente für die Entscheidung seitens Audi.» Wie Vasseur auch bestätigt, wird Audi «eine Beteiligung am Unternehmen» erwerben, welche derzeit noch ausgearbeitet wird.
Damit ist aber auch klar, dass für Sauber Motorsport nach dem Ausstieg von Alfa Romeo per Ende 2023 zwei Jahre ohne Hersteller im Namen folgen werden. Dem 54-Jährigen bereitet dieser Zeitraum aber kein Kopfzerbrechen: «Wir wissen, dass wir ab 2026 eine solide Partnerschaft haben werden. Für die Jahre 2024-25 werden wir ebenfalls eine Lösung finden.» Eines ist jedoch sicher: Bis zum Einstieg Audis werden die Motoren weiterhin von Ferrari stammen.
Den Sieg als Ziel
Sportliche Grenzen will sich Sauber gemäss Vasseur unter der neuen Zusammenarbeit keine setzen und verweist damit auch auf «einen der führenden Autohersteller der Welt» als Partner. «Audi kann nicht in die Formel 1 einsteigen und sagen: Unser Ziel ist der 5. Platz.» Doch bereits die Vergangenheit mit BMW hat Sauber gezeigt, dass dazu auch Geduld notwendig ist.
Man kann als einer der grössten Autohersteller der Welt nicht in die Formel 1 einsteigen und sagen: Unser Ziel ist der 5. Platz.
Ob der Angriff im Formel-1-Zirkus ab 2026 unter Schweizer oder Deutscher Flagge und mit dem Zusatz Sauber im Namen vonstatten gehen wird, kann der Franzose hingegen noch nicht sagen – und setzt derweil auch andere Prioritäten: «Es ist entscheidend, dass wir in Hinwil bleiben und unseren Windtunnel weiter nutzen können. Das ist bei der Zusammenarbeit mit Audi der Fall.»