Die Formel-1-Kommentatoren sind gut beraten, bereits jetzt mit dem Aussprache-Training zu beginnen: Sergej Olegowitsch Sirotkin heisst der neue Sauber-Pilot. Wie die neuen Geldgeber kommt der 17-Jährige aus Russland. Sirotkins Vater Oleg ist Generaldirektor des Nationalen Instituts für Luftfahrt und Technologie - einem der drei neuen Partner der Equipe aus Hinwil.
Jüngster Fahrer der Geschichte?
Dass Sirotkin junior im kommenden Jahr eines der beiden Sauber-Autos steuern wird, ist integraler Bestandteil der am Montag bekannt gegebenen Zusammenarbeit, die den Zürcher Rennstall vor dem finanziellen Kollaps bewahrt. Sirotkin wird mit einem Entwicklungsprogramm für die Formel 1 aufgebaut. Sollte er beim Saisonauftakt 2014 am Start stehen, wäre er der mit Abstand jüngste Fahrer in der Formel-1-Geschichte.
Sirotkin begann seine Karriere 2008 im Kartsport, bevor er 2010 im Formelsport debütierte. 2011 gewann er die europäische Wertung der Formel Abarth. Im Jahr darauf ging er sowohl in der Auto GP World Series, als auch in der italienischen Formel-3-Meisterschaft an den Start. Seit dieser Saison fährt er für das Team ISR Racing in der Formel Renault 3.5.
Gysling: «Könnte in einer Sackgasse enden»
SRF-Russland-Korrespondent Peter Gysling beurteilt das Engagement Sirotkins kritisch: «Mit Sirotkin ist Sauber jetzt auf Gedeih und Verderb verbunden. Man muss ihn jetzt fördern, mit ihm zusammenarbeiten, weil eben der Vater dieses Rennfahrers die ganze Geschichte konstruiert hat. Die ganze Geschichte könnte unter Umständen also auch in einer Sackgasse enden.»
Welcher bisherige Sauber-Pilot weichen muss, ist noch unklar.