Vier Tage nach Max Verstappens Aussage, er habe «jeglichen Respekt» vor Mercedes-Pilot George Russell verloren, schlägt der Brite in derselben Währung zurück. «Ich kenne Max seit zwölf Jahren. Ich habe ihn immer respektiert, aber jetzt habe ich den Respekt verloren», so der 26-Jährige vor dem abschliessenden GP-Wochenende in Abu Dhabi.
«Lügen» und «Drohungen»?
Kurz zuvor hatte Verstappen nachgedoppelt und Russell der Lüge bezichtigt. «Ich habe nicht erwartet, dass jemand so aktiv versucht, jemand anderem eine Bestrafung zu bescheren», sagte der niederländische Red-Bull-Pilot zur umstrittenen Anhörung am vergangenen Samstag. Russells Verhalten sei «sehr schockierend» gewesen.
Russell nannte Verstappens Wortwahl wiederum «total unnötig». «Er hat eine Linie überschritten, und das akzeptiere ich nicht. Irgendjemand muss sich einem entgegenstellen, der glaubt, über dem Gesetz zu stehen.» Er warf dem Niederländer vor, ihn in Katar bedroht zu haben. Verstappen habe angekündigt, «absichtlich in mich hineinzufahren».
Stewards auf Russells Seite
Der Hintergrund: Beim Qualifying zum letzten GP in Katar befanden sich beide Fahrer auf einer langsamen Runde. Der vorne fahrende Verstappen trat auf die Bremse und zwang Russell vor dessen letzten gezeiteten Runde zu einem Ausritt.
Bei einer anschliessenden Anhörung vor den Rennkommissären beklagte sich Russell über Verstappens Manöver. Die Stewards gaben ihm Recht und versetzten den Weltmeister von der Pole Position auf Startplatz 2, Russell erbte den vordersten Platz – aber Verstappen gewann das Rennen .
Konstrukteurstitel offen
Mit dem GP von Abu Dhabi geht dieses Wochenende die 24 GP umfassende Saison 2024 zu Ende. Verstappen steht bereits als Weltmeister fest. Im Fokus steht der Kampf um den hoch dotierten Titel in der Konstrukteurs-WM. McLaren mit den Piloten Lando Norris und Oscar Piastri führt 21 Punkte vor Ferrari (Charles Leclerc, Carlos Sainz).