«Wir beobachten die Entwicklungen in der Ukraine mit Trauer und Bestürzung», teilte die Rennserie nach Beratungen mit allen Beteiligten mit. «Unter den derzeitigen Umständen ist es unmöglich, den Grossen Preis von Russland durchzuführen.»
Als mögliche Ausweichorte sollen die Türkei und Katar ihr Interesse an der Austragung eines GP-Wochenendes angemeldet haben.
Putins Prestige-Projekt
Seit 2014 fährt die Formel 1 in Sotschi; der russische Präsident Wladimir Putin hat sich stets sehr für den Grossen Preis auf dem Gelände des Olympiaparks an der Schwarzmeer-Küste eingesetzt. Ab dem nächsten Jahr soll die Königsklasse gemäss Vertrag vor den Toren von Putins Heimatstadt St. Petersburg fahren.
Der vierfache Weltmeister Sebastian Vettel hatte bereits am Donnerstag erklärt, angesichts der russischen Invasion nicht in Sotschi an den Start gehen zu wollen.
Letzter Boykott vor 11 Jahren
Letztmals hatte die Formel 1 im Jahr 2011 aus politischen Gründen auf ein Rennen verzichtet. In Bahrain wurde damals nach politischen Unruhen nicht gefahren, nachdem dort Menschen ums Leben gekommen waren.
Was macht Haas?
In einem besonderen Spannungsfeld steckt das aus Russland mitfinanzierte Haas-Team. Derzeit scheint nicht ausgeschlossen, dass sich das Team von seinem russischen Hauptsponsor Uralkali abwendet und auch die Zusammenarbeit mit dem zweiten Fahrer Nikita Masepin beendet.
«Wir müssen all die rechtlichen Fragen klären, über die ich erst nächste Woche sprechen kann», sagte Haas-Teamchef Günther Steiner am Rande der Testfahrten in Barcelona. Allgemein steht für ihn fest: «Es muss eine Lösung gefunden werden.» Bei den Testfahrten fuhr Haas ohne die Uralkali-Werbung.