Wer die Formel 1 und die Schweiz in Verbindung bringen will, denkt heute zuallererst an den traditionsreichen Hinwiler Sauber-Rennstall, dessen Zukunft in den Händen von Audi liegt.
Was aber nur eingefleischte Motorsport-Fans wissen: Zwischen 1934 und 1954 wurde in Bern ausser während des Zweiten Weltkrieges jedes Jahr ein Formel-1-Rennen durchgeführt. Die Strecke durch den Bremgartenwald versprach ein Spektakel, war aber auch äusserst gefährlich und forderte mehrere Todesopfer – was das Publikumsinteresse jedoch lange nicht zu mindern vermochte.
Katastrophe in Le Mans bedeutet das Aus
Erst nach der Katastrophe beim 24-Stunden-Rennen in Le Mans 1955 mit insgesamt 84 Toten fand ein Umdenken statt. Die Austragung vor genau 70 Jahren am 22. August 1954 blieb daher die letzte. Rundstreckenrennen mit Motorfahrzeugen sind in der Schweiz seit 1958 verboten. Ausnahmebewilligungen gab es nur 2018 und 2019, als in Zürich respektive Bern die Formel E gastierte.
Wie der GP der Schweiz vor 90 Jahren aus der Taufe gehoben wurde, weshalb sich die Fahrer auf der Strecke «wie Cowboys auf einem wilden Ross» vorkamen und wann die Helmpflicht eingeführt wurde, erfahren Sie im Audio-Beitrag unten.