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Moser verpasst eine Olympiamedaille im Stabhochsprung knapp
Aus Paris 2024 Clips vom 07.08.2024.
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Historischer 4. Rang Angelica Moser: Besser als Kambundji, Del Ponte und Co.

Mit Rang 4 in Paris war die Stabhochspringerin besser als jede andere Schweizer Leichtathletin bei Olympischen Spielen.

Die Enttäuschung von Angelica Moser über die knapp verpasste Olympiamedaille war am Mittwoch verständlicherweise gross. Was der 26-Jährigen wohl nicht bewusst war: Mit Rang 4 stellte die Stabhochspringerin eine Allzeit-Bestleistung für eine Schweizer Leichtathletin in einer olympischen Einzeldisziplin auf.

Keine klassierte sich je weiter vorne – nicht Mujinga Kambundji, nicht Ajla Del Ponte, nicht Cornelia Bürki, nicht Meta Antenen. Vor Moser erreichten überhaupt erst 8 Schweizerinnen einen olympischen Top-10-Platz. Antenen schaffte dies zweimal, Kambundji heuer gar zum 3. Mal.

Olympische Top-10-Plätze von Schweizer Leichtathletinnen

Rang Name Jahr Disziplin
4. Angelica Moser 2024 Stab
5. Ajla Del Ponte 2021 100 m
5. Cornelia Bürki 1984 3000 m
6. Mujinga Kambundji 2021/2024 100 m
6. Nicole Büchler 2016 Stab
6. Meta Antenen 1972 Weit
7. Mujinga Kambundji 2021 200 m
8. Meta Antenen 1968 Fünfkampf
9. Sabine Fischer 2000 1500 m
9. Denise Thiémard 1988 Speer
10. Corinne Schneider 1984 Siebenkampf

Verspätete Teilnahme der Frauen

Allerdings dauerte es lange, bis überhaupt eine Schweizer Leichtathletin bei Olympia teilnehmen durfte. 56 Jahre nach den ersten Spielen der Neuzeit reisten Gretel Bolliger (4 Disziplinen) und Sonja Prétôt (100 m) 1952 nach Helsinki. Die Männer hatten zu diesem Zeitpunkt bereits 5 Olympiamedaillen gewonnen. Alleine bei den Spielen 1924 in Paris zählte die Schweizer Delegation 17 männliche Leichtathleten.

Nach Helsinki waren weitere 16 Jahre keine Leichtathletinnen bei Olympia am Start. Erst Antenen brach 1968 in Mexiko den Bann. Mit Rang 8 im Fünfkampf egalisierte die damals 19-Jährige das Bestresultat ihrer 19 männlichen Kollegen (Urs von Wartburg 8. im Speerwerfen).

Grosser 100-m-Final in Tokio

Unvergessen bleibt der erste Olympia-Final mit zwei Schweizerinnen vor drei Jahren in Tokio, als Ajla Del Ponte ihre Landsfrau Mujinga Kambundji knapp hinter sich liess. Moser hätte eine doppelte Schweizer Final-Beteiligung 2016 in Rio vorwegnehmen können. Die damals 18-Jährige vermochte ihrer Mentorin Nicole Büchler aber nicht in die Top 12 zu folgen.

In Tokio erreichten die Schweizer Leichtathletinnen übrigens erstmals einen 4. Olympia-Rang, allerdings als Team. Riccarda Dietsche, Del Ponte, Kambundji und Salomé Kora verpassten Bronze über 4x100 m um zwei Zehntel. Heuer steht die Sprintstaffel erneut im Final. Am Freitag hat sie die Chance, die erste Olympia-Medaille überhaupt in der Geschichte der Schweizer Frauen-Leichtathletik zu gewinnen (19:30 Uhr live bei SRF).

SRF zwei, Sportlive, 07.08.2024, 08:50 Uhr ; 

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