Die Schweiz hat an den Olympischen Spielen einige heisse Eisen im Feuer. Wir liefern Ihnen die Übersicht, wann diese Athletinnen und Athleten im Einsatz stehen. Zu den Medaillenanwärterinnen und -anwärtern gehören:
Schiessen: Nina Christen
In Tokio holte Christen Gold im Dreistellungskampf und Bronze über 10 m Luftgewehr. Auch in Paris gehört die Nidwaldnerin zu den Medaillenanwärterinnen. Im letzten Wettkampf vor Olympia – im Weltcup in Baku (AZE) – stand sie im Dreistellungskampf als Zweite auf dem Podest. Die Form stimmt für einen weiteren Olympia-Edelmetall-Coup.
- Montag, 29. Juli, 09:30 Uhr: Final Luftgewehr 10 m
- Freitag, 2. August, 09:30 Uhr: Final Dreistellungskampf
Mountainbike: Nino Schurter, Mathias Flückiger, Alessandra Keller, Sina Frei
Schurter und Flückiger wissen bereits, wie man Olympiamedaillen gewinnt. Nicht zuletzt deshalb erhielten sie bei den Olympia-Selektionen den Vorzug gegenüber beispielsweise Filippo Colombo oder Marcel Guerrini. Heisst aber auch: Das erfahrene Schweizer Duo muss liefern.
Keller führt bei den Frauen den Gesamtweltcup an und gehört deshalb automatisch zu den Titelanwärterinnen. Frei rutschte unverhofft für Jolanda Neff ins Olympia-Aufgebot, stellte aber mit Silber 2021 in Tokio unter Beweis, dass sie am Tag X liefern kann.
- Sonntag, 28. Juli, 14:10 Uhr: Cross Country Frauen
- Montag, 29. Juli, 14:10 Uhr: Cross Country Männer
Schwimmen: Noè Ponti und Roman Mityukov
Die Olympia-Hauptprobe an der EM in Belgrad musste Ponti nach dem Vorlauf krankheitsbedingt aufgeben. Doch schon da hatte er mit der besten Vorlauf-Zeit gezeigt, dass mit ihm zu rechnen sein wird. Seine Paradedisziplin ist 100 m Schmetterling, in welcher er vor 3 Jahren in Tokio Bronze holte. Mityukov heimste über 200 m Rücken schon 2 WM-Medaillen ein und strebt jetzt nach Olympia-Edelmetall.
- Donnerstag, 1. August, 20:37 Uhr: Final 200 m Rücken Männer
- Samstag, 3. August, 20:30 Uhr: Final 100 m Schmetterling Männer
Rudern: Zweier ohne und Leichtgewichts-Zweier
Andrin Gulich und Roman Röösli haben sich ihren ersten Weltcup-Sieg 2024 just für den letzten Weltcup-Wettkampf vor Olympia in Posen (POL) aufgespart. Sie gehören ebenso wie Jan Schäuble und Raphaël Ahumada im leichten Doppelzweier zu den Medaillenanwärtern in Paris.
Für eine Überraschung aus Schweizer Sicht könnte der Doppelvierer mit Maurin Lange, Scott Bärlocher, Jonah Plock und Dominic Condrau oder der Vierer ohne Steuermann mit Kai Schätzle, Patrick Brunner, Tim Roth und Joel Schürch sorgen.
- Mittwoch, 31. Juli, 12:02 Uhr: Final Doppelvierer
- Donnerstag, 1. August, 10:42 Uhr: Final Doppelzweier
- Donnerstag, 1. August, 11:06 Uhr: Final Vierer ohne
- Freitag, 2. August, 10:42 Uhr: Final Zweier ohne
Leichtathletik: Simon Ehammer und Angelica Moser
Mittlerweile ist hinlänglich bekannt, dass Zehnkämpfer Ehammer auch im Weitsprung zur Weltspitze gehört. Das will er an den Olympischen Spielen, wo er auf den Zehnkampf verzichtet, einmal mehr unter Beweis stellen. Mit seiner beim Diamond-League-Meeting in Rom aufgestellten Bestweite von 8,41 Metern liegt der Appenzeller auf Platz 2 der Jahres-Bestenliste. Nur der Grieche Miltiadis Tentoglou sprang dieses Jahr weiter (8,65 m).
Ähnlich geht es Moser, welche im Stabhochsprung ebenfalls die zweitbeste Leistung in diesem Jahr aufweist. Ihre 4,88 m, welche am Diamond-League-Meeting in Monaco zum 2. Rang reichten, wurden nur von Molly Caudery (GBR) übertroffen (4,92 m).
- Sonntag, 4. August, 19:50 Uhr: Stabhochsprung Frauen
- Dienstag, 6. August, 20:15 Uhr: Weitsprung Männer
Reiten: Steve Guerdat und Martin Fuchs
Das Springreit-Duo Guerdat und Fuchs hat sich längst in der Weltspitze etabliert und gehört bei jedem Wettkampf zu den Siegesanwärtern – so auch bei den Olympischen Spielen. Guerdat darf sich seit London 2012 bereits Olympiasieger nennen, in Peking 2008 gewann er zudem Team-Bronze. Mit Pius Schwizer dürften Guerdat und Fuchs auch im Teamspringen zum Favoritenkreis gehören.
- Freitag, 2. August, 14:00 Uhr: Final Teamspringen
- Dienstag, 6. August, 10:00 Uhr: Final Einzelspringen
BMX Racing: Zoé Claessens, Cédric Butti, Simon Marquart
Während Claessens und Marquart schon Olympia-Erfahrung aufweisen, wird es für Butti eine Premiere werden. Alle 3 haben ihre Renntauglichkeit mit diversen Weltcup-Podestplätzen längst unter Beweis gestellt. Butti verpasste den Sieg im Gesamtweltcup in dieser Saison nur knapp.
- Freitag, 2. August, 21:35 Uhr: Final Männer
- Freitag, 2. August, 21:50 Uhr: Final Frauen
Nebst den klaren Anwärtern gibt es auch noch Schweizer Athletinnen und Athleten, die aus der 2. Reihe ins Rampenlicht stossen könnten. Das sind die Schweizerinnen und Schweizer mit Aussenseiter-Chancen:
Rad: Zeitfahren mit Stefan Küng und Stefan Bissegger
In Abwesenheit von Tadej Pogacar und Jonas Vingegaard gibt es plötzlich wieder mehr Platz auf dem Podest im Zeitfahren. Die Konkurrenz wird trotzdem hochkarätig sein, für Küng und Bissegger muss alles zusammenpassen, damit es für einen Platz in den Top 3 reicht.
- Samstag, 27. Juli, 16:32 Uhr: Zeitfahren Männer
Judo: Nils Stump und Binta Ndiaye
Mit seinem Weltmeister-Titel 2023 hat sich Stump ins Rampenlicht katapultiert, 2024 holte er WM-Bronze. Nun werden alle Schweizer Augen im Judo auf ihn gerichtet sein. Ob er auch in Paris reüssieren kann?
Binta Ndiaye schaffte es dieses Jahr beim Grand-Slam-Turnier in Duschanbe in Tadschikistan sowie beim Grand Prix in Linz (AUT) in den Final der Klasse bis 52 kg. Als zweifache Medaillengewinnerin bei den Juniorinnen will sie nun auch auf höchster Stufe reüssieren.
- Sonntag, 28. Juli, 16:00 Uhr: Medaillenentscheidung Frauen Kategorie bis 52 kg
- Montag, 29. Juli, 16:00 Uhr: Medaillenentscheidung Männer Kategorie bis 73 kg
Beachvolleyball: Hüberli/Brunner
Wie im Judo kann auch im Beachvolleyball der Traum von einer Medaille schnell ausgeträumt sein. Ein schlechter Kampf bzw. ein schlechtes Spiel, und man ist ausgeschieden. Tanja Hüberli und Nina Brunner werden dennoch versuchen, den Bronze-Coup von Joana Mäder/Anouk Vergé-Dépré von vor 3 Jahren zu wiederholen. Hüberli/Brunner sind aktuell die Nummern 7 der Welt.
- Freitag, 9. August, 21:00 Uhr: Medaillenspiele Beachvolleyball Frauen
BMX Freestyle: Nikita Ducarroz
Die Bronze-Gewinnerin von Tokio hat in dieser Saison noch keine allzu grossen Stricke zerrissen und sicherte sich das Olympia-Ticket auf den letzten Drücker beim Quali-Event in Budapest Ende Juni. Ein 6. Rang reichte ihr dazu. In Paris wird sie sich aber steigern müssen, will sie um die Medaillen mitkämpfen.
- Mittwoch, 31. Juli, 13:10 Uhr: Final Park Frauen
Windsurfen: Elia Colombo
Colombos Stern ging letztes Jahr mit dem Gewinn des Weltmeister-Titels auf. Er kann also Grossanlässe – auch Olympia?
- Freitag, 2. August, 14:23 Uhr: Final Männer
Kanu: Martin Dougoud und Alena Marx
Um die Enttäuschung von Tokio (13. Platz) vergessen zu machen, setzte Dougoud im Vorfeld der Spiele in Paris auf eine Hypnosetherapie. Mit WM-Bronze 2023 bewies er, dass er mittlerweile bereit ist, wenn es zählt. Er peilt Finalteilnahmen im Kajak Slalom und im Cross an. Marx glänzte an der EM 2024 in Tacen (SLO) mit Doppelgold im Kajak Cross. Sie triumphierte sowohl im Einzelzeitfahren als auch in der K.o.-Ausscheidung.
- Donnerstag, 1. August, 17:30 Uhr: Final Kajak Einer Männer
- Montag, 5. August, 16:43: Final Kajak Cross Frauen
- Montag, 5. August, 16:48: Final Kajak Cross Männer
Jetzt sind Sie gefragt! Was glauben Sie, wer holt eine Medaille für die Schweiz? Welche/n Anwärter/in haben wir unterschlagen? Schreiben Sie Ihre Meinung ins Kommentarfeld!