- Gabrielle Thomas setzt sich in Paris über die 200 m vor 100-m-Olympiasiegerin Julien Alfred durch.
- Topfavorit Jakob Ingebrigtsen geht über 1500 m überraschend leer aus. Gold geht an Cole Hocker.
- Im Weitsprung verpasst Simon Ehammer als Vierter die Medaillen knapp.
200 m, Frauen: Thomas holt Gold
Gabrielle Thomas ist ihrer Favoritenrolle über die halbe Bahnrunde gerecht geworden. In Abwesenheit der Olympiasiegerin Elaine Thompson-Herah und der Weltmeisterin Shericka Jackson (beide Jamaikanerinnen fehlten verletzt) gewann die Amerikanerin in 21,83 Sekunden 25 Hundertstel vor Julien Alfred. Die Frau von der Karibik-Insel St. Lucia verpasste so das Double aus 100 m und 200 m. Brittany Brown (USA) setzte sich im Rennen um Bronze 2, 3, und 4 Hundertstel vor den beiden Britinnen Dina Asher-Smith und Daryll Neita sowie vor Favour Ofili (NGR) durch. Nicht im Final vertreten war Jamaika. Damit gehen die «Reggae-Girls» erstmals seit 48 Jahren auf den Sprint-Strecken an Olympia leer aus. Mujinga Kambundji war im Halbfinal ausgeschieden.
1500 m, Männer: Ingebrigtsen schlägt sich selbst
Normalerweise lässt Norwegens Mittelstrecken-Superstar Jakob Ingebrigtsen die Konkurrenz zunächst laufen und überholt sie dann auf den Schlussmetern. Ausgerechnet im Olympia-Final in Paris wählte der 23-jährige Titelverteidiger eine andere Taktik und lief von Beginn weg an der Spitze – die Mission Gold endete indes mit einem Fiasko und ohne Edelmetall. Auf den letzten 50 Metern ging Ingebrigtsen die Puste aus. Cole Hocker (USA), Josh Kerr (GBR) und Yared Nuguse (USA) zogen auf der Zielgeraden innen und aussen am Topfavoriten vorbei und sorgten dafür, dass auf dem Podest englisch gesprochen wird. Hocker siegte mit olympischem Rekord von 3:27,65 Minuten 14 Hundertstel vor Weltmeister Kerr, der seinerseits 0,01 Sekunden vor Nuguse blieb. Ingebrigtsen bleibt die Hoffnung auf die 5000 Meter, wo er noch stärker favorisiert wird.
3000 m Steeple, Frauen: Yavi überspurtet Chemutai
Es bleibt dabei: Im Frauen-Steeple gibt es niemanden, der mehrmals Olympiagold holen kann. Dafür, dass es so bleibt, sorgte in Paris Winfred Yavi (BRN) im Schlusssprint. In olympischer Rekordzeit von 8:52,76 Minuten siegte die 24-Jährige vor der ugandischen Tokio-Siegerin Peruth Chemutai. Bronze holte Faith Cherotich (KEN). In einem ultraschnellen Rennen stellten 8 von 15 Läuferinnen persönliche Bestzeiten auf. Die viertplatzierte Französin Alice Finot (4.) verbesserte dank einer phänomenalen Schlussrunde den Europarekord.
Hammerwerfen, Frauen: Rogers deutlich zu Gold
Weltmeisterin Camryn Rogers ist erstmals Olympiasiegerin. Die Kanadierin setzte sich mit einer Weite von 76,97 m deutlich vor Annette Echikunwoke (USA) und Jie Zhao (CHN) durch. Nebenbei sorgte Rogers für das kanadische Double im Hammerwerfen: Bei den Männern hatte ihr Landsmann Ethan Katzberg am Sonntag triumphiert. Anita Wlodarczyk, die von 2012 bis 2021 dreimal in Folge Olympiasiegerin geworden war, musste mit Platz 4 vorliebnehmen. Der Polin fehlten 4 winzige Zentimeter auf Bronze.