In einem Monat starten in Peking die Olympischen Winterspiele – so Omikron will. Jahrelang hat sich China vorbereitet und ganze Dörfer aus dem Boden gestampft. Das Land setzt aber auch auf eine Null-Covid-Strategie: Es gelten härteste Pandemie-Vorkehrungen.
Wer an den Spielen teilnimmt oder für sie arbeitet, wird für Wochen vom Rest des Landes hermetisch abgeriegelt. Täglich werden Corona-Tests durchgeführt. Keine einfache Ausgangslage für alle Beteiligten.
Ein Testlauf mit Schrecken
In einem Testlauf vor Weihnachten hielt sich das deutsche Rodlerteam für 3 Wochen in Peking auf. Tobias Arlt erfuhr dabei das System am eigenen Leib: Ein Corona-Test kam (irrtümlich) positiv zurück, er durchlief das Notfall-Prozedere. «Mit gefühlt 150 km/h und Blaulicht sind wir ins Krankenhaus gefahren. Ich kam mir vor wie ein Gefangener. Und keiner spricht deine Sprache», so Arlt gegenüber 10vor10.
Der Deutsche musste ins von Kakerlaken bevölkerte Quarantäne-Hotel und sich Bluttests und Computertomografien unterziehen. Seine Zustimmung wurde vorausgesetzt. «Ich bin ehrlich: Für eine WM würde ich nicht hierher fahren.» Die Abläufe sollen mittlerweile besser sein.
Angst im Schweizer Lager
Die Schweizer Rennrodlerin Natalie Maag wird nächsten Monat nach Peking fliegen. «Die Stimmung ist überhaupt nicht mehr locker», meint die 24-Jährige vor dem Highlight ihrer Karriere. «Die Angst ist da, dass man positiv getestet wird und dass das verheerende Folgen für die Spiele hätte.»
Auch der Schweizer Missionschef Ralph Stöckli will nichts schönreden: «Die Situation ist unglaublich chaotisch und komplex.»
Wieso China speziell vor den europäischen Wintersport-Nationen Angst hat und inwiefern überhaupt faire Winterspiele möglich sind, erfahren Sie im Videobeitrag oben.