Einem hochklassigen WM-Rennen mit den bisher mächtigsten Emotionen, dem klar grössten Zuschauerzuspruch und einer entsprechend fesselnden Stimmung setzte Anna Swenn-Larsson mit Silber die Krone auf. Dies ist die Sicht des Gastgebers, der bei den Heim-Titelkämpfen in Are lange nichts reissen konnte. Auf der Zielgeraden kamen nun aber Athletinnen wie auch Besucher richtig in Fahrt.
Die «Tre-Kronor-Equipe» feiert in der für sie zentralsten Sparte, dem Slalom, den ersten Medaillengewinn an den 45. Ski-Weltmeisterschaften. Und Swenn-Larsson führt nach Maria Pietilä Holmner sowie Olympiasiegerin Frida Hansdotter (3 Mal auf dem Podest; diesmal 5.) die Tradition fort, dass sich Schweden seit 2011 in dieser Disziplin stets in den Top 3 behaupten kann.
Mit überschaubarem Leistungsausweis
An ihrem 6. Grossanlass warf es für die bereits 27-Jährige das erste Edelmetall ab. Juniorinnen-WM-Silber aus 2011 in Crans-Montana (damals vor der drittklassierten Mikaela Shiffrin) hatte sie schon in ihrem Trophäenschrank.
2 Mal erst stand die Slalom-Spezialistin in ihrer Weltcup-Karriere, die seit 2011 andauert, auf dem Podest. Ihre Premiere feierte sie als Dritte im März 2014 – ausgerechnet – in Are. Das Bestresultat, ein 2. Rang beim Slalom in Maribor, ist gerade einmal 14 Tage alt. Zwischen diesen Ausreissern nach oben war speziell der Winter 2016/17 ein einziger Knorz: Erst im allerletzten Rennen in Squaw Valley schaffte Swenn-Larsson als Zehnte ein gültiges Resultat.
Mit neuer Erkenntnis
«Davon träumt man von Klein auf, und selbstverständlich ist die Medaille für mich Ansporn, noch schneller zu werden», erklärt sie. Swenn-Larssons Coup hat aber nicht nur den Gastgeber entzückt, sondern bei der Athletin auch ein Geheimnis gelüftet.
«Jetzt habe ich endlich erfahren, warum die Spitzenfahrerinnen nach den Rennen stets darüber klagen, so erschöpft zu sein. Dieser Rummel und die Verpflichtungen gegenüber den Medien sind echt ermüdend», sagt sie, lacht und verabschiedet sich zu einer rauschenden Party.
WM-Service
Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 16.02.2019 10:45 / 14:15 Uhr