Nach 65 Jahren ist die Ski-Weltmeisterschaft zurück in Cortina d'Ampezzo. Mit der bereits 4. Austragung der Titelkämpfe zieht der Ort in Venetien mit Innsbruck gleich. Nur in St. Moritz fanden die Titelkämpfe noch häufiger statt (5). Wir blenden mit aufgesetzter Schweizer Brille zurück:
- 1932: Noch unter dem Titel «FIS-Meisterschaft» fand ein Jahr nach der Premiere in Mürren die 2. Auflage der Veranstaltung in Cortina statt. Die Schweiz gewann die Hälfte der 6 Bewerbe (Abfahrt, Slalom, Kombination) und wurde so zur erfolgreichsten Nation. Zu verdanken hatte sie dies Otto Furrer, der einen kompletten Medaillensatz holte und Rösli Streiff, die Gold im Slalom und in der Kombi gewann. Streiff war im Slalom eine Klasse für sich und distanzierte die Konkurrenz um 10 Sekunden (!) und mehr.
- 1941: Weil die WM während des 2. Weltkriegs stattfand, verzichteten zahlreiche Länder auf eine Teilnahme. Alle Resultate dieser WM wurden darum 5 Jahre später annulliert. Sämtliche Medaillen waren an Deutschland (11) und Italien (7) gegangen. Die Schweiz hatte als eine von nur 10 Nationen teilgenommen.
- 1956: Bei der bislang letzten WM-Austragung in Cortina fand die Weltmeisterschaft im Rahmen der Olympischen Spiele statt. Grosse Figur war Österreichs Ski-Legende Toni Sailer, der alle 4 Gold-Medaillen einheimsen konnte. Für Schlagzeilen sorgte der Slalom, in welchem 79 (1. Lauf) bzw. 92 (2. Lauf) Tore gesteckt wurden. Für die Schweiz gewann Madeleine Berthod zweimal Gold, Frieda Dänzer zweimal Silber (jeweils Abfahrt und Kombination). Dazu gab es durch Renée Colliard (Slalom-Gold) und Raymond Fellay (Abfahrts-Silber) zwei weitere Medaillen. Roger Staub, der Erfinder der Roger-Staub-Mütze und spätere Olympia-Sieger von 1960, gab mit dem 4. Platz in der Abfahrt sein internationales Debüt.