Das Podest
- 1. Marco Schwarz (AUT) +2:05,86 Minuten
- 2. Alexis Pinturault (FRA) +0,04 Sekunden
- 3. Loïc Meillard (SUI) +1,12 Sekunden
Ein furioser Start von Loïc Meillard im Kombi-Slalom heizte die Schweizer Hoffnungen auf Gold in der WM-Kombination von Cortina so richtig an. Ein Fehler unterbrach seine Jagd nach der Bestzeit von Marco Schwarz jäh. Immerhin sicherte sich der Neuenburger noch Bronze, unmittelbar hinter Titelverteidiger Alexis Pinturault, der sich Schwarz um mickrige 4 Hundertstelsekunden geschlagen geben musste.
Er sei «etwas enttäuscht, aber es hätte viel schlimmer kommen können», meinte Meillard nach seiner 1. WM-Medaille fatalistisch. Seine bronzene Auszeichnung war für Swiss-Ski bereits das 7. Edelmetall in den Dolomiten. Speziell: Den Medaillenspiegel führt dennoch Österreich an. Das «Team Austria» fuhr zwar erst 3 Mal aufs Podest, mit Doppel-Weltmeister Vincent Kriechmayr und Schwarz war dies jedoch jeweils der Sieg.
Den direkt auf Meillard folgenden Schweizern erging es dann noch deutlich schlechter: Sowohl Luca Aerni als auch Gino Caviezel, im Super-G auf die beachtlichen Ränge 7 und 8 gefahren, schieden im oberen Streckenteil aus. Der Slalom erwies sich als durchaus tückisch. Nach Caviezel war das Rennen dann auch gelaufen. Der seit letzter Saison revidierte Kombi-Modus (der Erste des Super-G startet auch als erster in den Slalom) erstickte jegliche Spannung im Keim und liess Schwarz auf dem Leaderthron entspannt der Dinge harren. Justin Murisier, 20. nach dem Super-G, fuhr mit einem starken Lauf noch auf Rang 7.
Die Ausgangslage
Als hätte Alfred Hitchcock das Drehbuch zur WM-Kombination der Männer verfasst, bot sich nach dem recht technisch gesteckten Super-G am Vormittag ein an Spannung schwer zu überbietendes Bild. Auf Topfavorit Pinturault – er hatte sich Überraschungsmann James Crawford (CAN) um 8 Hundertstel geschlagen geben müssen – verloren etliche ambitionierte Mitstreiter nur wenig Zeit. So auch die Schweizer Meillard und Aerni, die weniger als eine halbe Sekunde auf den Franzosen einbüssten.
Der talentierte Herr Schwarz
Der neue Weltmeister Schwarz hatte im Vorfeld zu den Favoriten auf Edelmetall gegolten – obwohl er erst 3 Weltcup-Kombinationen in seiner Karriere bestritten hat. 2019 erschien der Kärntner Slalom-Spezialist in dieser Disziplin erstmals so richtig auf der Bildfläche, als er in Wengen sensationell gewann.
Das Besondere: «Blacky», wie er in Österreich genannt wird, verfügte über keine eigenen Speed-Ski und musste sich am Lauberhorn von Travis Ganong aushelfen lassen. In Cortina bewies er abermals Speed-Qualitäten. «Der Super-G hat mir so richtig Spass gemacht», erklärte der frischgebackene Weltmeister. Mit einer Goldmedaille am Hals ist Schwarz im Spezial-Slalom nun fraglos auch ein Top-Favorit.
So geht's an der WM weiter
Am Dienstag wird bei den Frauen und Männern je ein Medaillensatz in Parallel-Rennen vergeben. Die Qualifikation beginnt um 08:55 Uhr, ernst gilt es in den Finalläufen ab 13:50 Uhr. Auf SRF zwei und in der SRF Sport App sind Sie jeweils live dabei.