Am Dienstag steht bei der Ski-WM in Cortina d'Ampezzo eine Premiere auf dem Programm. Erstmals werden in einem Parallelrennen Einzel-Titel und Medaillen vergeben.
Kaum vorhanden sind jedoch Referenzwerte aus Parallelrennen in dieser Saison. Die bisher einzigen Weltcup-Rennen nach neuem Modus mit dem Riesenslalom ähnlichen Kursen fanden Ende November in Lech-Zürs am Arlberg statt. Um den Favoritenkreis beim WM-Rennen einzugrenzen, muss man auf die Resultate aus dem Riesenslalom-Weltcup zurückgreifen.
Der grosse Favoritenkreis
- Loïc Meillard (SUI)
- Filip Zubcic (CRO)
- Alexander Schmid (GER)
- Marco Odermatt (SUI)
- Justin Murisier (SUI)
- Gino Caviezel (SUI)
Swiss Ski hat für den Parallel-Event einige heisse Eisen im Feuer. Loïc Meillard wird die Arrivierten sicherlich ins Schwitzen bringen. Der frischgebackene WM-Bronze-Gewinner, der in Lech-Zürs nicht am Start stand, überzeugte im Riesenslalom mit seiner Konstanz: In 6 Rennen war Meillard 5 Mal in den Top 6, in Adelboden fuhr er als 3. gar auf das Podest. Zudem entschied er den Parallel-Riesenslalom in Chamonix vor Jahresfrist für sich.
Für die grossen Überraschungen an dieser WM sorgten bislang die deutschen Athleten. Mit 3 Silbermedaillen in den ersten 4 Rennen war es der beste Start des Verbands in eine Ski-WM seit mehr als 40 Jahren. Mit Alexander Schmid haben die Deutschen einen Fahrer in ihrem Team, den man aufgrund seines 3. Platzes in Lech-Zürs durchaus zum erweiterten Favoritenkreis beim Parallelrennen zählen kann.
Jedoch fehlten beim einzigen Parallel-Event der Saison Meillard, Marco Odermatt und Gino Caviezel coronabedingt. Jedem aus dem Schweizer Trio ist ein Exploit zuzutrauen. Auch Filip Zubcic muss man als einen der aktuell besten Riesenslalom-Fahrer auf der Rechnung haben.
Die grossen Abwesenden
- Alexis Pinturault (FRA)
- Henrik Kristoffersen (NOR)
Auch beim WM-Parallelrennen der Männer dürfte Alexis Pinturault eigentlich zu den Favoriten zählen. Eigentlich, denn: Der Franzose, der den Nachtevent in Lech-Zürs für sich entscheiden konnte, verzichtet auf die Teilnahme. Kein Wunder beim Mammutprogramm des Allrounders.
Mit Henrik Kristoffersen fehlt ein weiterer Anwärter auf Edelmetall: Beim Parallelrennen im Vorarlberg wurde Kristoffersen Zweiter. Sein Name tauchte jedoch weder auf der Liste der Startnummern-Auslosung am Montagabend noch auf der Startliste auf. Der Norweger konzentriert sich auf die klassischen Wettbewerbe im Riesenslalom und Slalom.
Der Modus
Das Format sieht vorerst eine Qualifikation vor, in der alle Teilnehmer einen Lauf absolvieren. Die schnellsten 8 auf dem jeweiligen Kurs dürfen am Nachmittag im Final teilnehmen, bei dem nur die besten 16 Athleten zugelassen. Die Duelle ab den Achtelfinals bis zum Final werden mit je einer Fahrt auf beiden Kursen entschieden.