Das Feld der Medaillenanwärterinnen im Riesenslalom der Frauen an den Ski-Weltmeisterschaften in Cortina ist dicht gesät. Eine Lokalmatadorin sticht dabei heraus. Mit Edelmetall liebäugeln auch zwei Schweizerinnen.
Die Top-Favoritin
Wirft man einen Blick auf die Weltcup-Resultate des Winters, ist die grosse Favoritin für den Riesenslalom schnell eruiert: Marta Bassino. Die Italienerin hat diese Saison in vier von sechs Rennen triumphiert und stand insgesamt fünfmal auf dem Podest. Zudem erlöste sie am Dienstag im Parallelrennen das Gastgeberland mit der Goldmedaille. Ohne die Last einer ganzen Nation auf den Schultern dürfte die 24-Jährige noch unbeschwerter durch die Tore sausen.
Die weiteren Favoritinnen
- Lara Gut-Behrami (SUI)
- Mikaela Shiffrin (USA)
- Michelle Gisin (SUI)
- Petra Vlhova (SVK)
- Tessa Worley (FRA)
Auf der Rechnung sollte auch der Name Lara Gut-Behrami dick angestrichen sein. Nach ihrem frühen Ausscheiden im Parallel-Event wird die Tessinerin umso angespornter sein, nach Gold im Super-G und Bronze in der Abfahrt die 3. Medaille der laufenden Wettkämpfe zu ergattern. Bei der WM-Generalprobe am Kronplatz Ende Januar fuhr sie den 2. Platz ein.
Mikaela Shiffrin konnte in diesem Winter im Weltcup zwar «nur» ein Riesen-Podest besteigen, dann aber prompt die oberste Stufe. Zweimal musste sie sich mit dem undankbaren 4. Platz begnügen, zweimal wurde sie Sechste. Die Bronze-Siegerin von Are ist aber rechtzeitig für das Saison-Highlight zur Hochform aufgelaufen, gewann Gold in der Kombi und Bronze im Super-G.
Eine WM-Medaille hat sich Michelle Gisin in den Dolomiten dank ihrem 3. Platz in der Kombination bereits umhängen können. Die Chancen stehen nicht schlecht, dass sie am Mittwoch wieder mit Edelmetall um die Wette strahlen wird. Im Riesenslalom vermochte sie diesen Winter mit zwei Podestplätzen zu überzeugen.
Petra Vlhova, die Riesenslalom-Weltmeisterin von 2019, klassierte sich in der laufenden Saison in Sölden und Courchevel in den Top 3. Ein weiteres Mal verpasste sie das Treppchen nur um 12 Hundertstel.
Beim Parallelrennen heimste Tessa Worley mit Bronze bereits ihre 6. WM-Medaille ein. Die Französin verfügt also über viel Erfahrung. Doch nicht nur das: Sie weist im Riesenslalom in diesem Winter drei Podestplätze auf, darunter der Sieg am Kronplatz. Bereits 2013 (Schladming) und 2017 (St. Moritz) setzte sich die 31-Jährige die Riesen-Krone an einer WM auf.
Die weiteren Schweizerinnen
- Wendy Holdener
- Corinne Suter
Der Geheimtipp
Die erst 22-jährige Slowenin Meta Hrovat hat seit Januar 2020 in 7 Riesenslaloms sechsmal die Top 10 erreicht. Ihr bestes Resultat des Winters ist der 3. Rang in Kranjska Gora (17. Januar). Ihr ist eine Überraschung zuzutrauen.
Die Aussenseiterin
Federica Brignone hat in der Vergangenheit mehrmals gezeigt, dass sie das Zeug hat, im Riesenslalom die Konkurrenz hinter sich zu lassen. Der letzte ihrer 7 Weltcup-Siege liegt jedoch schon über ein Jahr zurück. Am Dienstag hatte sich bei der 30-jährigen Italienerin nach dem Parallelrennen viel Wut angestaut (siehe Video unten). Kann sie diese in positive Energie umwandeln, ist ein Exploit möglich.
Das Podest der letzten WM
- 1. Petra Vlhova (SVK)
- 2. Viktoria Rebensburg (GER)
- 3. Mikaela Shiffrin (USA)