Das Podest
- 1. Sebastian Foss-Solevaag (NOR) 1:46,48 Minuten
- 2. Adrian Pertl (AUT) +0,21 Sekunden
- 3. Henrik Kristoffersen (NOR) +0,46
Erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt. So war es auch beim letzten Rennen der alpinen Skiweltmeisterschaften in Cortina d'Ampezzo, dem Slalom der Männer. Mit Sebastian Foss-Solevaag, Adrian Pertl und Henrik Kristoffersen standen 3 Athleten auf dem Podest, denen man zwar einen Erfolg zugetraut hatte, die aber nicht zu den absoluten Top-Favoriten gehört hatten.
Foss-Solevaag, der nach dem 1. Lauf noch Dritter gewesen war, sicherte sich als 1. Norweger seit 24 Jahren WM-Gold im Slalom. Während Pertl am Nachmittag noch einen Platz verlor, machte Kristoffersen 3 Ränge gut.
Saisonbestleistung von Yule
Bester Schweizer war Daniel Yule auf dem 5. Schlussrang. Der 28-Jährige verbesserte sich im 2. Durchgang dank einer angriffigen Fahrt um 4 Plätze und durfte sich über das beste Resultat in diesem für ihn schwierigen Winter freuen.
Bitter endete das Rennen für Marco Schwarz. Der Österreicher war als grosser Favorit ins Rennen gegangen. Nach Zwischenrang 8 zur Halbzeit griff der Führende des Slalom-Weltcups am Nachmittag voll an, blieb im Mittelteil aber hängen.
Enttäuschung für Zenhäusern
Ramon Zenhäusern absolvierte den 1. Durchgang bei seinem einzigen WM-Auftritt mit angezogener Handbremse. Der Walliser kam nie richtig in Fahrt und musste sich zur Halbzeit mit einem Rückstand von 1,65 Sekunden mit dem 21. Zwischenrang zufriedengeben. Im Final verbesserte er sich noch auf Rang 11.
Für Zenhäusern kam erschwerend hinzu, dass er als 21. nicht wie normalerweise im Weltcup früh in den 2. Lauf starten konnte. Da im Vorfeld hohe Temperaturen am Nachmittag erwartet worden waren, entschied sich die FIS dazu, den 2. Durchgang in geänderter Reihenfolge durchzuführen.
Mit Luke Winters konnte der 15. des 1. Laufs am Nachmittag eröffnen. Erst nachdem die Top 15 ihren Lauf absolviert hatte, durften sich die restlichen Fahrer noch einmal auf der Piste beweisen.
Die weiteren Schweizer
Für die beiden anderen Fahrer des Swiss-Ski-Teams war der Slalom bereits am Morgen zu Ende. Loïc Meillard, der an dieser WM ein beeindruckendes Programm absolviert hatte, schied mit hervorragender Zwischenzeit aus. Nach verhaltenem Start brachte auch Luca Aerni seinen Lauf nicht ins Ziel.
Irritation nach FIS-Entscheid
Der Entscheid der FIS, den 2. Lauf in geänderter Reihenfolge durchzuführen, wurde unter anderem von Ivica Kostelic hart kritisiert. Erstens hatten sich die verschiedenen Pisten in Cortina in den vergangenen Tagen trotz ähnlichen Temperaturen am Nachmittag meistens in einem gutem Zustand gezeigt. So konnte beispielsweise Katharina Liensberger am Samstag als Letzte des 2. Durchgangs die Laufbestzeit aufstellen.
Zweitens wäre ein Ergebnis wie am Sonntagmorgen, wo zahlreiche schwächer einzustufende Athleten starke Zeiten rausfuhren, auf einer Piste, die schnell abbaut, wohl kaum möglich gewesen. So mussten die Fahrer ausserhalb der Top 15 hinnehmen, dass das Rennen für sie bereits nach dem Morgen gelaufen war.