Die Speedrennen in Bormio liess Loïc Meillard aus. Er spürte und spürt noch immer die Nachwirkungen seiner Rückenverletzung, welche er sich vor dem Riesenslalom in Sölden beim Saisonstart zugezogen hat – einen schmerzhaften Riss der Bandscheiben-Hülle an der Wirbelsäule.
Der angenehme Nebeneffekt der Zwangspause: Meillard konnte über die Festtage für längere Zeit zuhause sein. «Es war das erste Mal seit längerer Zeit, dass ich über Weihnachten ein bisschen Zeit daheim verbracht habe. Das hat gut getan», so der Walliser.
Der Sondereffort von Alta Badia
Kurz vor Weihnachten hatte Meillard hingegen noch auf die Zähne beissen müssen. Der Slalom von Alta Badia sei eine der grössten körperlichen Herausforderungen seiner Karriere gewesen, blickt Meillard zurück. Trotz Schmerzen kurvte er auf Platz 2 – die Opferbereitschaft hatte sich gelohnt.
Überhaupt läuft es Meillard in dieser Saison im Slalom wie geschmiert. In 3 der 4 bisherigen Rennen stand er auf dem Podest, schlechter als Rang 5 (in Gurgl) war er nie. «Bis jetzt läuft es im Slalom wie gewünscht. Aber die Saison ist noch lang», so Meillard.
Im Riesen und Speed gibt es sicher noch Verbesserungspotenzial.
Eine Erklärung, warum es gerade im Stangenwald so gut läuft, hat Meillard nicht. Im Riesenslalom kam er in dieser Saison bislang nicht über Rang 9 hinaus, beim einzigen Start im Super-G in Beaver Creek resultierte gar nur Rang 26.
«Die Schneebedingungen im Slalom haben mir bislang gut gefallen, es war hart und eisig», sucht Meillard einen Erklärungsansatz, ist sich aber bewusst: «Im Riesen und Speed gibt es sicher noch Verbesserungspotenzial.»
Die Crux mit den 2. Läufen
So dürfte Meillard nicht unglücklich sein, steht am Mittwoch in Madonna di Campiglio wieder ein Slalom auf dem Programm. Mit dem Nachtevent in den Dolomiten hat der 28-Jährige noch eine Rechnung offen. Als Bestergebnis weist er im italienischen Wintersportort einen 6. Platz auf, zweimal fiel er aus – bei insgesamt 7 Starts.
In den letzten beiden Jahren hatte Meillard nach dem 1. Lauf jeweils auf Podestkurs gelegen. «Dann hat es immer wegen ein paar Hundertstel nicht gereicht», blickt er zurück. «Hoffentlich kann ich es nun drehen und 2 starke Läufe zeigen.» Die Form stimmt auf jeden Fall – und ein ausgeruhter Rücken dürfte dem Edeltechniker zusätzlich in die Karten spielen.