Mehr als 12 Jahre ist es mittlerweile her, als Didier Cuche ein letztes Mal eine alpine Weltcup-Strecke runter düste. Wobei: An jenem Samstag, dem 17. März 2012 in Schladming, nahm es der damals 37-Jährige eher gemütlich. Den 2. Lauf des Riesenslaloms nahm Cuche mit nostalgischen Skikleidern und Holzskiern in Angriff.
Es war der Abschluss einer überaus grandiosen Karriere und gleichzeitig der traurige Abschied einer grossen Ski-Legende, die ein beeindruckendes Palmarès vorweisen kann: Insgesamt 6 kleine Kristallkugeln (darunter 4 in der Abfahrt) und 21 Weltcupsiege in 3 verschiedenen Disziplinen, WM-Gold (Val d'Isère 2009) und Olympia-Silber (Nagano 1998) im Super-G stehen in Cuches Vita.
Eine gekrönte Karriere
Im Gespräch mit SRF blickt der Neuenburger am Tag seines 50. Geburtstags stolz und zufrieden auf seine Karriere zurück: «Mit 38 Jahren aufzuhören und dann noch mit so tollen Erfolgen wie den vielen Kristallkugeln in verschiedenen Disziplinen und dem Kitzbühel-Rekord war schön. Diese haben meine Karriere gekrönt», so der fünffache Sieger des legendären Hahnenkammrennens.
Legendär war und ist auch Cuches sogenannter «Ski-Kick-Jubel», dessen Ursprung auf seinen ersten Weltcupsieg am 5. Januar 2002 im Riesenslalom am Chuenisbärgli zurückgeht – und eigentlich ganz banal war. «In der Aufregung wollte ich einfach den Ski abziehen und ihn dabei über den Schnee schleifen lassen. Der Fusskick war dann aber so stark, dass es den Ski durch die Luft gewirbelt hat», erinnert sich Cuche.
Um den ältesten Weltcupsieger ist es in der Zwischenzeit ruhiger geworden. Mit dem Skisport ist Cuche, etwa als Markenbotschafter der Nachwuchsstiftung Passion Schneesport, noch immer verbunden. Viel Zeit widmet er nun aber vor allem der Familie: «Ich habe gemerkt, dass ich von meinen 2 Kindern noch extrem viel über mich lernen kann. Das ist eine spannende Aufgabe.»