Das Podest
- 1. Marco Odermatt (SUI) 2:04,72
- 2. Zan Kranjec (SLO) +0,76 s
- 3. Henrik Kristoffersen (NOR) +0,97
Als ob es die lange Sommerpause gar nie gegeben hätte: Marco Odermatt begeistert beim ersten Rennen der neuen Weltcup-Saison sogleich wieder die Massen und feiert in Sölden einen diskussionslosen Sieg.
Schon im ersten Lauf war der Nidwaldner Gesamtweltcupsieger so makellos wie vergangene Saison unterwegs gewesen. Vor allem im Steilhang des Rettenbachgletschers konnte er die Konkurrenz distanzieren und nahm allen bereits vier Zehntel und mehr ab. Im zweiten Durchgang legte der 25-Jährige – so cool wie eh und je – noch einen drauf und trotzte der immer weicher werdenden Piste.
Der Slowene Zan Kranjec auf dem zweiten Rang verlor bereits mehr als sieben Zehntel auf Odermatt. Auch Henrik Kristoffersen, letzte Saison hinter dem Schweizer der zweitbeste Riesenslalomfahrer, konnte als Dritter nicht mit dem Dominator mithalten.
Direkt hinter Kristoffersen klassierten sich mit Lucas Braathen und Rasmus Windingstad zwei weitere Norweger. Die Nordländer dürften also – obwohl sie nicht an den unantastbaren Odermatt rankamen – von einem gelungenen Saisonstart sprechen.
Die weiteren Schweizer
- 7. Loïc Meillard +1,19 s
- 21. Gino Caviezel +2,13
- 25. Livio Simonet +2,56
Neben Odermatt war Loïc Meillard der überzeugendste Schweizer. Der Neuenburger, der die vergangene Saison mit einem Podestplatz im «Riesen» beschlossen hatte, lag nach einem starken ersten Lauf nur zwölf Hundertstel hinter dem Treppchen. Am Nachmittag konnte sich Meillard jedoch nicht mehr verbessern und fiel auf den 7. Rang zurück.
Gino Caviezel klassierte sich beim Saisonauftakt auf dem 21. Platz und schüttelte im Ziel den Kopf. «Ich hatte mir mehr vorgenommen», meinte er nach dem Rennen. Der 24-jährige Bündner Livio Simonet, jüngerer Bruder von Sandro, trat zum ersten Mal in seiner Karriere zu einem zweiten Lauf an und holte als 25. auch seine ersten Weltcup-Punkte.
Mit Daniele Sette (32.), Thomas Tumler (35.), Semyel Bissig (48.), Fadri Janutin (52.) und Luca Aerni (60.) verpassten weitere fünf Schweizer allesamt den zweiten Lauf. Bei Sette fehlten nur zwei Zehntel.
Die Piste überraschend gut
Die Frauen hatten am Samstag in Sölden wegen Schneeregens und des Wetters noch nicht fahren können , nur 24 Stunden später präsentierte sich die Piste in gutem Zustand – obwohl sie im zweiten Lauf mehr und mehr nachliess.
«Ich war positiv überrascht nach dem, was wir gestern gesehen haben», sagte Caviezel nach dem 1. Lauf. Der Saisonstart in den Ski-Weltcup konnte nach dem Dämpfer tags zuvor also doch noch erfolgreich über die Bühne gehen.
Das weitere Programm
Eigentlich hätten die Männer gleich am kommenden Wochenende auch in den Speed-Winter starten sollen. Doch die beiden Abfahrten in Zermatt mussten wegen Schneemangels abgesagt werden, damit stehen erst wieder in drei Wochen am 12./13. November die Parallelrennen in Lech/Zürs auf dem Programm.
Der Speed-Auftakt erfolgt dann – wie in den letzten Jahren immer – Ende November im kanadischen Lake Louise. Für die Frauen besteht noch Hoffnung für die Matterhorn-Abfahrten in zwei Wochen.