Johan Eliasch war einziger Kandidat, musste sich keinem Herausforderer stellen. Doch mit seinen Plänen und Konzepten sowie seinem Auftreten hatte er sich schon in seinem ersten Amtsjahr den Groll von Veranstaltern und Landesverbänden zugezogen. Der gebürtige Schwede war im Juni 2021 auf den verstorbenen Gian Franco Kasper gefolgt.
Wandel ist nie einfach
Am FIS-Kongress in Mailand drohte die Situation zu eskalieren. Die Forderung aus den Reihen der Mitgliedsverbände, eine Ja- oder Nein-Abstimmung durchzuführen, lehnte der Schweizer Wahlleiter Stephan Netzle, Rechtsberater der FIS, ab; die Statuten würden dies nicht zulassen.
Mageres Resultat für den Neuen
Der Stimmzettel konnte einzig mit dem Namen eines Kandidaten oder leer abgegeben werden. Mehrere Nationen-Vertreter verliessen daraufhin unter Protest den Sitzungssaal. Eliasch wurde schliesslich mit lediglich 70 von 126 möglichen Stimmen für 4 Jahre gewählt. Für den milliardenschweren Eigentümer des Ski-Herstellers Head votierten vor allem kleine Nationalverbände, die sich durch seine Reformpläne mehr Geld erhoffen.
Die offensichtlichen Zerwürfnisse scheinen Eliasch aber nicht weiter zu beeindrucken – auch wenn er ansatzweise darauf einging. «Wandel ist nie einfach», sagte er nach seiner Wiederwahl. Er betonte aber auch: «Wir dürfen alle unsere Meinung haben, aber wir müssen gemeinsam stark sein, um das nächste Level zu erreichen.»
Lehmann hat weiter Einsitz im Council
Am Tag nach der Vergabe der Ski-WM 2027 nach Crans-Montana fielen am Kongress in der Lombardei weitere Entscheide:
- Der Internationale Ski-Verband gab sich einen neuen Namen. Der Weltverband heisst neu «Internationaler Ski- und Snowboard-Verband», die Abkürzung FIS bleibt aber bestehen.
- Der Schweizer Urs Lehmann schaffte die Wiederwahl in den Council mit über 90 Prozent der Stimmen.