Die Gewinner der grossen Kristallkugeln im Winter 2020/21 hiessen Alexis Pinturault (FRA) und Petra Vlhova (SLK). Die Stärken beider Champions liegen in der Technik-Sparte.
Deshalb hat der Ausgang eine Logik. Denn in der letzten Alpin-Saison gab es ein Missverhältnis, was die Anzahl der Disziplinen betrifft:
- Bei den Frauen fanden zusammengezählt 18 Riesenslaloms und Slaloms (inkl. 1 Parallelrennen) statt, hingegen nur 13 Abfahrten und Super-G.
- Bei den Männern war die Diskrepanz (auch wegen Rennabsagen) noch grösser. Am Schluss kamen 22 Technik- und 13 Speed-Events in die Wertung.
Der Aufschrei war heftig ob diesen Abweichungen. Die Athletinnen und Athleten, die vor allem auf den schnellen Latten unterwegs sind, zweifelten die Fairness an. Mit Lara Gut-Behrami und Marco Odermatt waren im letzten Winter eine Schweizerin und ein Schweizer besonders von diesem Missverhältnis betroffen. Im Gegensatz zu Vlhova und Pinturault bestreiten die beiden keine Slaloms, deshalb waren sie im Kampf um die grosse Kristallkugel klar im Nachteil.
Der internationale Skiverband FIS nahm nun bei der Ausarbeitung des neuen Kalenders auf die Kritik Rücksicht – und schafft Chancengleichheit.
Odermatt freut sich über die Anpassungen: «Das ist für mich, der auch in den Speeddisziplinen zuhause ist, sicher ein Vorteil gegenüber Pinturault oder vielleicht auch Loïc Meillard.» Ihm ist allerdings auch klar, dass das Wetter einen grossen Einfluss auf den Kalender hat und die schnellen Weltcup-Disziplinen deutlich abhängiger sind von den äusseren Bedingungen. «Die Rennen müssen dann auch alle stattfinden, sonst sieht es schon wieder anders aus.»
Die Chancen Odermatts auf den Gewinn des Gesamtweltcups dürften im kommenden Winter jedenfalls noch einmal grösser sein. «Nach der letzten Saison ist es sicher ein Ziel. Aber da muss sehr viel zusammenpassen.» Die Ski-Saison 2021/22 beginnt am 23. und 24. Oktober mit dem traditionellen Riesenslalom in Sölden (AUT) auf dem Rettenbachgletscher.