Als Swiss-Ski am vergangenen Freitag das Aufgebot für den Speed-Auftakt in Lake Louise (26. bis 28.11.) verschickte, standen auf der Kandidaten-Liste für die beiden Abfahrten (Freitag und Samstag) ungewohnte Namen. Arnaud Boisset (23), Alexis Monney (21) und Yannick Chabloz (22) haben allesamt noch kein Weltcuprennen bestritten. Das Trio gehört dem Schweizer B-Kader an und schnuppert in Kanada nun erstmals Weltcup-Luft.
Chabloz machte indes Anfang des Jahres in der Abfahrt bereits zweimal bei der Elite auf sich aufmerksam. Im Februar war er bei den österreichischen Meisterschaften in Saalbach-Hinterglemm der Schnellste (wegen der WM fehlten indes die besten Fahrer). Ende März wurde der Nidwaldner an den Schweizer Meisterschaften in Zinal eine Hundertstelsekunde hinter Ralph Weber Zweiter.
Der Ehrgeiz verbindet ihn mit dem Bruder
In Lake Louise geht für Chabloz neben dem Weltcup-Aufgebot ein zweiter Traum in Erfüllung. «Ich wollte schon immer einmal nach Kanada. Und ich bin nicht enttäuscht worden. Es ist schön winterlich hier in Lake Louise und das Panorama spricht für sich», sagt der Speed-Spezialist, der dank seinen Westschweizer Eltern auch perfekt Französisch spricht.
Chabloz kommt aus einer sportbegeisterten Familie. Sein jüngerer Bruder Maxime (20) ist dreifacher Junioren-Weltmeister im Kitesurfen. «Er war immer der Freestyler von uns beiden und ich eher der Arbeiter», erzählt der Weltcup-Neuling. «Uns verbindet, dass wir beide in unserer Sportart die Besten sein wollen.»
Das Weltcup-Debüt ist nicht garantiert
Chabloz will sich in den Trainings der nächsten Tage für einen Weltcup-Einsatz in Lake Louise aufdrängen. Denn das Aufgebot allein garantiert dem Mitglied des Skiclubs Beckenried-Klewenalp im breit aufgestellten Schweizer Team noch keinen Rennstart.
Mit 78 Kilogramm Körpergewicht gehört Chabloz zu den Leichtgewichten unter den Abfahrern. Vor den Gleitpassagen graut dem Mathematik-Studenten dennoch nicht: «Ich habe gemerkt, dass ich auch dort gut mithalten kann.»
Im weiteren Saisonverlauf sieht sich Chabloz im Europacup. Dort will er sich mit guten Resultaten einen Fixstartplatz für den kommenden Weltcupwinter in der Abfahrt ergattern. Denn etwas dürfte garantiert sein: Die Tage in Lake Louise dürften bei Chabloz Lust auf Mehr machen.