Skicracks wie Corinne Suter oder Marco Odermatt konzentrieren sich in dieser Phase des Jahres mit Skitests bereits auf die nächste Saison, ehe es in die wohlverdienten Ferien geht. Für die Verbände stehen eigentlich ebenfalls wegweisende Arbeiten an. Eigentlich, denn: So genau weiss keiner, wie die nächste Saison genau aussieht.
Das liegt am neuen FIS-Präsidenten: Johan Eliasch will mit dem Elan eines neu gewählten Oberhauptes den Weltcup umkrempeln. Die Palette an Ideen reicht von juristischen Geschichten, wie dem Versuch einer zentralisierten Vermarktung der Rennen, über neu zu erschliessende Regionen (China) bis zu Speedrennen in der Nacht. Bislang fiel der 60-Jährige indes eher durch erratische Aktionen auf.
Ideen für eine Sport-Revolution auf dem Tisch
Eigentlich käme der Vierjahresplan der FIS im kommenden Winter zum letzten Jahr des Turnus. Eliasch juckt das nicht, er sistierte diesen. Zur Debatte steht dem Vernehmen nach Grundlegendes: Braucht es wirklich zwei Läufe im Riesenslalom? Soll man neue Disziplinen erschaffen? Eine neue Rennserie gar?
Bei Rennveranstaltern und Verbänden sorgt das freilich für Planungsunsicherheiten. Auch für Walter Reusser ist es ein Ärgernis. Es sei wie eine Operation am offenen Herzen, beschreibt der Alpin-Direktor von Swiss-Ski die Situation.
Fest steht bislang einzig: Sölden bildet den Saisonauftakt, danach folgt die Premiere der transalpinen Rennen in Zermatt. Zumindest ist für Anfang April ein erster Entwurf des Weltcup-Kalenders 2022/23 angekündigt. Spätestens dann wird sich zeigen, wie stark der schwedisch-britische Multimilliardär Eliasch den Ski-Zirkus umzukrempeln gedenkt.