Mit dem Sieg von Henrik Kristoffersen im WM-Slalom von Courchevel endeten die Titelkämpfe am Sonntag mit einer Aufholjagd unter strahlendem Sonnenschein. Auch am 14. WM-Tag in den französischen Alpen zeigte sich das Wetter von seiner besten Seite. Es war der gebührende Abschluss der 47. Weltmeisterschaften.
Nicht alles war an der WM indes während zwei Wochen so perfekt wie das Wetter. Vor allem in den ersten Tagen kam die Stimmung in den WM-Stadien nur mühsam in die Gänge. Einerseits war dies der fehlenden Begeisterung in Frankreich geschuldet, andererseits sicherlich auch der Ansetzung der ersten WM-Rennen: Alpine Kombinationen geniessen nicht nur bei den Athletinnen und Athleten einen geringeren Stellenwert, sondern ganz offensichtlich auch beim Publikum. Andere Bewerbe zum Start hätten das WM-Feuer wohl schon früher entfacht. Aus Schweizer Sicht blieb Kombinations-Silber von Wendy Holdener für längere Zeit die einzige Medaille.
Auch was den Teil abseits der Strecke betraf, schienen die Organisatoren vom WM-Start beinahe überrumpelt. So waren etwa die Verpflegung und der Transport von den Austragungsstätten in die umliegenden Orte erst ab dem ersten Wettkampftag gewährleistet – obschon auch zuvor Medienkonferenzen mit Athleten oder technische Testläufe auf dem Programm standen.
Mit den Abfahrten kamen auch die Fans
Nach ernüchternden Ergebnissen und knapp verpassten Medaillen in der Alpinen Kombination der Männer und den beiden Super-G lief die WM aus Schweizer Optik erst mit den Abfahrten so richtig an – dann dafür so richtig. Mit Jasmine Flury und Marco Odermatt stellte die Schweiz gleich beide Weltmeister und feierte sie im «House of Switzerland» gebührend. Der Nidwaldner doppelte 5 Tage später im Riesenslalom vor Teamkollege Loïc Meillard nach und ist damit der einzige Doppelweltmeister 2023.
Gleichzeitig nahm die WM auch neben der Strecke so richtig Fahrt auf. Während das OK die richtigen Lehren aus den anfänglichen Fehlern zog, stieg auch das Publikumsinteresse mit den Abfahrten deutlich an.
Sogar beim Team-Event und den Parallel-Rennen waren die Tribünen nunmehr gut gefüllt und die französischen Fans bewiesen, dass sie sich doch für Skisport begeistern lassen können; die zahlreichen Fan-Klubs aus dem Ausland, die immer zahlreicher anreisten, halfen dabei, für Stimmung zu sorgen. Am Ende wohnten insgesamt 120'000 Fans den Rennen bei.
Die Sonne als ständige Begleiterin
Auch die Sonne und der blaue Himmel werden von den zwei Wochen in den französischen Alpen in Erinnerung bleiben, hatten die Organisatoren das Wetterglück doch förmlich gepachtet. Weil an jedem Tag die Sonne strahlte, gleichzeitig aber die Temperaturen in der ersten Woche tief blieben, herrschten perfekte Bedingungen von A-Z.
Im WM-Terminkalender musste keine einzige Anpassung vorgenommen werden. In den letzten Jahren eher eine Seltenheit an Titelkämpfen. Ansonsten hätten die Organisatoren wohl chaotischere Tage erlebt. Weil die WM mit Courchevel und Méribel an 2 Orten ausgetragen wurde – und viele Volontäre, Journalisten und Fans wegen der Bettenknappheit jeden Tag von ausserhalb angereist kamen –, blieb die Logistik bis zum Schluss eine grosse Herausforderung.
Mal fuhren die Busse zur angekündigten Zeit, ein anderes Mal nicht. Haltestellen wurden flexibel gehandhabt und auch mal grosszügig an einen anderen Ort verschoben. Den richtigen Bus zu finden, verkam so zur regelrechten Challenge. An ihr Ziel fanden jedoch alle. Die Skifahrer auf der Strecke, die anderen daneben.