Zum Inhalt springen

Fazit nach den WM-Speedrennen Reusser zwiegespalten: «Im Super-G sind sie nicht gut gefahren»

Am Ruhetag in Saalbach zieht Swiss-Ski-CEO Walter Reusser ein erstes, zweiteiliges Fazit. Für die anstehende Team-Kombi will er keine (Medaillen-)Stellung beziehen.

4 Mal Edelmetall und Platz 1 im Medaillenspiegel: Die Ausbeute von Swiss-Ski nach 5 von 11 Entscheidungen an der WM in Saalbach lässt sich sehen. Vor allem in der Analyse der Speedrennen muss aus Schweizer Sicht differenziert werden, und zwar zwischen den Geschlechtern. Das sieht auch Walter Reusser, CEO Sport von Swiss-Ski, so.

Bei den Männern starteten die Schweizer mit einer extrem hohen Erwartungshaltung. Nach den Resultaten im Weltcup sei dies logisch gewesen, meint Reusser. «Vor allem in der Abfahrt konnten wir fast nur verlieren.» Allen voran mit den Goldmedaillen von Marco Odermatt (Super-G) und Franjo von Allmen (Abfahrt) lieferten die Speed-Männer bravourös ab. Das sei nicht selbstverständlich.

Im Super-G hätten wir eine Medaille holen müssen. Da sind sie nicht gut gefahren.
Autor: Walter Reusser über die Speed-Frauen

«Bei der WM fängt alles bei Null an. Die Strecke war uns eher unbekannt. Deshalb war die Freude umso grösser», ordnet der Emmentaler ein.

Falsche Strecke und zu früh

Anders sieht es bei den Frauen aus. Teamleaderin Lara Gut-Behrami und Co. blieben in zwei Anläufen ohne Edelmetall. Reusser ist vor allem von der Performance am letzten Donerstag, dem zweiten Wettkampftag, etwas enttäuscht. «Im Super-G hätten wir eine Medaille holen müssen. Da sind sie nicht gut gefahren. Die schnelle und gerade Kurssetzung hat unseren Athletinnen nicht gepasst. Trotzdem muss man das fahren können, eine Medaille wäre dringelegen.»

In der Abfahrt relativiert er: Für Favoritin Gut-Behrami war es die falsche Strecke, bei der im letzten Winter noch verletzten Corinne Suter wäre es vermessen gewesen, eine weitere WM-Medaille zu erwarten. Das Team ging am Ende leer aus. «So ist es halt, wenn man die Breite nicht hat», so Reusser.

Jeder und jede trägt ein Schweizer Kreuz auf dem Herzen. Man kann nicht einfach irgendwelche Spieler einkaufen.
Autor: Walter Reusser CEO von Swiss-Ski

Kein Einkaufstourismus in der Team-Kombi

Weiter geht es an der WM mit dem neuen Format Team-Kombination. Am Dienstag sind die Frauen an der Reihe, am Mittwoch die Männer. Reusser freut sich extrem auf die vier Läufe (je zweimal Abfahrt und Slalom). «Jeder und jede trägt ein Schweizer Kreuz auf dem Herzen.» Und: «Man kann nicht einfach irgendwelche Spieler einkaufen», kann er sich einen Seitenhieb (wohl) auf andere Teamsportarten nicht verkneifen.

Die Schweizer Duos, allesamt Weltcup-erprobt und in diesem verantwortlich für die deutliche Führung von Swiss-Ski in der Nationenwertung, gehören fraglos zu den Favoriten. Doch Reusser will nicht klar Stellung beziehen (siehe Video unten) und meint schlicht: «Wir werden es sehen.»

WM-Service

SRF zwei, «Ski-WM – Magazin», 10.02.25, 18:50 Uhr ; 

Meistgelesene Artikel