Die Medaillen
- 1. Marco Odermatt (SUI) 2:34,08 Minuten
- 2. Loïc Meillard (SUI) + 0,32 Sekunden
- 3. Marco Schwarz (AUT) + 0,40
Marco Odermatt hat es schon wieder getan. Der Schweizer Überflieger gewann an der WM in Courchevel fünf Tage nach dem eher überraschenden Abfahrtsgold auch im Riesenslalom, seiner Paradedisziplin, den Titel. Der Nidwaldner, der in dieser Saison schon vier Weltcupsiege in dieser Sparte gefeiert hatte, stiess im 2. Lauf (der vom Schweizer Trainer Helmut Krug gesetzt worden war) dank viel Risiko vom 2. auf den 1. Platz vor.
Hinter Odermatt sorgte Loïc Meillard für einen Schweizer Doppelsieg. Der Romand machte am Nachmittag mit Laufbestzeit zwei Positionen gut. Für den 26-Jährigen, der in Schladming den letzten Weltcup-Riesenslalom vor der WM gewonnen hatte, ist es die 3. WM-Medaille in seiner Karriere. Vor zwei Jahren in Cortina holte er zweimal Bronze (Parallel-Rennen und Kombination).
Marco Schwarz sorgte als Dritter für die 7. WM-Medaille für Österreich – eine Goldmedaille fehlt indes weiterhin beim östlichen Nachbarn. Lange Zeit hatte es danach ausgesehen, als würde der Halbzeitführende Schwarz eben diese Goldmedaille einfahren. Vor dem Schlussteil wies der Kombi-Zweite, der Odermatt im 1. Lauf 58 Hundertstel abgenommen hatte, noch immer rund sechs Zehntel Vorsprung auf. Doch im unteren Teil schlichen sich bei Schwarz zu viele Fehler ein, sodass er noch hinter Odermatt und Meillard zurückfiel.
Odermatt wie Svindal 2007
Mit seinem Triumph vom Freitag sorgte Odermatt für das sehr seltene Double aus Riesenslalom und Abfahrt. In den letzten 50 Jahren ist dies bei den Männern an einer WM nur einem Athleten gelungen: 2007 holte sich der legendäre Norweger Aksel Svindal bei den Titelkämpfen im schwedischen Are diese beiden Goldmedaillen.
Bis zum letzten Schweizer Männer-Doppelsieg im Riesenslalom an einer Ski-WM muss man noch viel weiter zurückblättern: 1976 in Innsbruck, als die Olympischen Spiele zusätzlich als Weltmeisterschaften zählten, belegten Heini Hemmi und Ernst Good die ersten beiden Plätze.
Die weiteren Schweizer
- 9. Gino Caviezel + 2,24
- 18. Thomas Tumler + 4,28
Für Gino Caviezel waren die Medaillen schon nach dem 1. Lauf ausser Reichweite, denn der Bündner lag bei Halbzeit bereits 1,47 Sekunden hinter Bronze zurück. Immerhin schaute für Caviezel am Ende eine Top-10-Klassierung heraus. Eine kleine Versöhnung für ihn, der an der WM 2021 in allen drei Rennen und in Courchevel sowohl im Super-G als auch in der Parallel-Quali ausgeschieden war. Überhaupt ist Platz 9 für den 30-Jährigen das WM-Top-Ergebnis.
Thomas Tumler zeigte einen enttäuschenden 1. Lauf und nahm den 2. Durchgang auf Rang 27 in Angriff. Dort konnte er sich noch um neun Positionen steigern.
So geht es weiter
Bei den Männern steht noch ein WM-Rennen an. Am Sonntag werden die Titelkämpfe in Frankreich mit dem Slalom der Männer abgeschlossen (10:00/13:30 Uhr). Zahlreiche Riesenslalom-Fahrer werden dann in Courchevel wieder im Einsatz stehen.