Am 1. März 2020 starb die Alpine Kombination im Weltcup. Nach dem letzten Rennen in Hinterstoder (AUT) mit dem Sieg von Alexis Pinturault kündete sich an, dass dieses einst etablierte Format, ein Mix aus Speedrennen (Abfahrt, später auch Super-G) und Slalom, keine Zukunft mehr haben würde.
Schon in den Wintern zuvor war das Interesse von Athleten, Fans und Medien immer kleiner geworden. Im Winter 2020/21 wurde aufgrund der Corona-Pandemie auf eine Vermischung von Speed- und Technikrennen verzichtet. Doch auch danach wurden die Rennen nicht mehr wiederbelebt.
Nur an Grossanlässen noch da
Ein letztes Hurra feierte die Alpine Kombination an Grossanlässen: Weil der Ski-Verband an Olympia und Weltmeisterschaften nicht einfach weniger Events austragen wollte – und damit vermeintlich an Ausstrahlung verlöre –, wurden 2022 in Peking und bei den Weltmeisterschaften 2021 und 2023 noch einmal Rennen in dieser Disziplin durchgeführt. In Courchevel/Méribel sicherten sich Federica Brignone (vor Wendy Holdener) und Pinturault die letzten Goldmedaillen.
Mittlerweile war man bei der FIS innovativ. Nach zwei erfolgreichen Tests bei den Junioren-Weltmeisterschaften 2023 und 2024 findet in Saalbach erstmals die Team-Kombination ihren Weg ins WM-Programm.
Spezialisten statt Allrounder
Im neuen Format, das aus einer Abfahrt und einem Slalom besteht, absolviert nicht mehr ein Fahrer oder eine Fahrerin beide Disziplinen. Stattdessen bestreiten jeweils Spezialisten die zwei Teile. Pro Nation sind maximal vier Teams startberechtigt.
Der Vorteil liegt auf der Hand: Weil nicht mehr die aussterbenden Allrounder gefragt sind, erhoffte sich die FIS die Teilnahme der prominentesten Namen und eine spannende Mischung.
Die Ski-Stars machen mit
Und der Plan scheint aufzugehen: So tritt die Schweiz am Dienstag bei den Frauen unter anderem mit den Top-Duos Lara Gut-Behrami/Holdener und Corinne Suter/Camille Rast an. Und im US-Aufgebot (zusammen mit Breezy Johnson) steht überraschend Mikaela Shiffrin, die dafür auf den Riesenslalom verzichten wird.
Bei den Männern könnte eine Paarung mit Abfahrtsweltmeister Franjo von Allmen/Daniel Yule oder mit Von Allmen/Loïc Meillard möglich sein. Auch der Bronzegewinner Alexis Monney ist ein vielversprechender Kandidat für einen Start, während sich Marco Odermatt am Montagabend selbst aus dem Rennen nahm.
Braathen ohne Partner
Der Nachteil? Kleinere Länder werden quasi ausgeschlossen. So steht bereits fest, dass zum Beispiel der für Brasilien startende Lucas Braathen nicht teilnehmen wird – ausser er gräbt bis am Mittwoch doch noch einen bislang unbekannten Landsmann aus.
So oder so: Ob die Rechnung der FIS aufgehen wird, zeigt sich ein erstes Mal in Saalbach. Am Dienstag beim Rennen der Frauen, am Mittwoch bei jenem der Männer.