Die Topfavoriten
- Marco Odermatt (SUI)
- Franjo von Allmen (SUI)
Nur gerade James Crawford vermochte den Schweizern in dieser Saison in die Suppe zu spucken. Denn ausser dem Sieg auf der Streif in Kitzbühel räumte das Swiss-Ski-Team in der Abfahrt ab, was es zu holen gab.
Zu Saisonbeginn Justin Murisier (Beaver Creek), danach Marco Odermatt (Gröden und Wengen) und Alexis Monney (Bormio) gewannen 4 von 5 Abfahrten. Dazu kommt: Jedes Mal gab es auch einen Schweizer Doppelsieg. Selbst in Kitzbühel fuhr mit Monney (2.) einer der bärenstarken Equipe von Reto Nydegger auf das Podest.
Klar also, dass die Schweizer die heissesten Anwärter auf den WM-Titel in der Königsdisziplin sind. Der frischgebackene Super-G-Weltmeister Odermatt als Leader des Teams und Titelverteidiger geht mit reichlich Rückenwind und als Topfavorit ins Rennen.
Teamkollege Franjo von Allmen gewann in diesem Winter zwar keine Abfahrt, wurde allerdings dreimal Zweiter und war auch in den ersten beiden WM-Trainings bei den Leuten. Im Super-G fand er den Rhythmus zwar nicht. Für die Abfahrt auf der «Schneekristallpiste» muss das jedoch nichts bedeuten.
Die weiteren Medaillenkandidaten
- Alexis Monney (SUI)
- Miha Hrobat (SVN)
- Vincent Kriechmayr (AUT)
- Ryan Cochran-Siegle (USA)
Im Super-G verhinderte wohl nur ein Sturz eine Medaille von Monney. Verpasstes möchte er nur zu gerne in der Abfahrt vom Sonntag nachholen. Der Romand, der seinen Lockenkopf nach Platz 2 in Kitzbühel im Partymodus gegen einen Kurzhaarschnitt tauschte, gewann in Bormio erstmals und tankte im Abschlusstraining noch einmal Selbstvertrauen. Den 25-Jährigen muss man auf der Rechnung haben.
Genauso wie Miha Hrobat. Der Slowene veränderte im Sommertraining einiges und ist plötzlich ein Podest-Fahrer. Vor diesem Winter hatte er erst einmal die Top 10 erreicht, diese Saison war er dort ein regelmässiger Gast und fuhr in Beaver Creek und am Lauberhorn als Dritter aufs Podest.
Nach einer durchzogenen Saison ist das Austria-Speed-Team an der Heim-WM in Form. Dies belegte das starke Teamergebnis aus dem Super-G (Ränge 2, 4, 6, 11). In der Abfahrt ruhen die Hoffnungen auf den breiten Schultern von Vincent Kriechmayr.
Aus dem US-Team fuhr sich Ryan Cochran-Siegle dank Bestzeit in den ersten beiden Trainings in den Favoritenkreis. In Gröden landete er kurz vor Weihnachten nach 4 Jahren Unterbruch und erstmals seit seinem schweren Sturz in Kitzbühel 2021 wieder auf dem Podest.
Die kanadischen Fragezeichen
Noch vor zwei Wochen schien in Kitzbühel für das kanadische Speedteam die Sonne. Auf der Streif brachten sich Sieger Crawford und Cameron Alexander (3.) nach zuvor schon starker Saison in Position für die WM. Doch seitdem man in Saalbach ist, ist der Wurm drin. Alexander verletzte sich im 2. Abfahrtstraining und reiste vorzeitig ab. Und Crawford, 2023 in Courchevel Super-G-Weltmeister, ist auf der Suche nach dem Erfolgsrezept, steigerte sich aber immerhin im Abschlusstraining. Jeffrey Read, sowie Brodie und Riley Seger komplettieren das Team.
Die weiteren Schweizer
- Stefan Rogentin
- Justin Murisier
Weil die Schweizer mit Marco Odermatt den Titelverteidiger stellen, dürfen 5 Athleten an den Start. Doch selbst diese Zahl reichte nicht aus, um die Plätze ohne interne Qualifikation zu verteilen. Denn auch Lars Rösti und Marco Kohler hätten dank starken Resultaten einen Startplatz verdient.
Stefan Rogentin setzte sich am Ende durch und wird mit 30 Jahren seine erste WM-Abfahrt bestreiten. In den ersten beiden Trainings fuhr er ganz vorne mit, doch im Rennen besitzt der Bündner wohl bloss Aussenseiterchancen.
Gleiches trifft auf Murisier zu. Der Romand feierte bei der ersten Abfahrt des Winters seine Siegpremiere und war auch danach ein regelmässiger Gast in den Top 10. Ob es aber für den ganz grossen Coup reicht? In den Trainings bekundete Murisier einige Mühe.
Das Podest an der letzten WM
- 1. Marco Odermatt (SUI)
- 2. Aleksander Kilde (NOR)
- 3. Cameron Alexander (CAN)