«Weder ihr – noch ich – habt heute damit gerechnet nach meinem 2. Lauf von gestern», sagte Wendy Holdener im Interview mit SRF nach ihrem Silbergewinn im Parallel-Rennen mit einem Augenzwinkern. Sie habe die Analyse bei SRF nach der Quali gehört und sich danach gesagt, dass sie es «besser machen» wolle. Sie habe in der Tat zu viel angedriftet.
In der K.o.-Phase am Mittwoch zeigte sich Holdener dann verbessert – dies gipfelte in ihrer 2. WM-Medaille in Méribel nach Kombi-Silber. «Dass ich mich so steigern konnte, ist richtig cool», freute sich die 29-Jährige. «Ich bin richtig stolz.»
Holdener schöpft Energie für Mammutprogramm
Holdener absolviert in den französischen Alpen ein veritables Mammutprogramm. Am Dienstag bestritt sie neben der Quali für das Parallel-Rennen auch den Team-Event. Sie habe gemerkt, dass sie müde gewesen sei und habe sich gefragt, ob es gut sei, so viel zu fahren.
«Jetzt so zu liefern gibt mir hoffentlich Energie», blickt Holdener voraus. Am Donnerstag bestreitet die nun sechsfache WM-Medaillengewinnerin den Riesenslalom. Am Samstag gehört sie im Slalom zu den Mitfavoritinnen.
Tviberg steht nach Sturz und vorzeitigen Tränen zuoberst
Eine besondere Geschichte schrieb auch Holdeners Finalbezwingerin Maria Therese Tviberg. Die 28-jährige Norwegerin, die im Weltcup noch keinen Podestplatz vorzuweisen hat, hatte am Dienstag mit dem Team Silber geholt. Dabei war sie in ihrem Halbfinallauf gegen Franziska Gritsch gestürzt und hatte Glück, dass die Österreicherin rechtzeitig ausweichen konnte. Den Final bestritt sie nicht.
Den Sturz vom Vortag habe sie abgesehen von einigen Prellungen gut überstanden, erzählte die Norwegerin im Interview mit SRF. «Nachdem ich mich für den Final qualifiziert hatte, weinte ich den ganzen Weg nach oben», erzählte Tviberg. Aber im Startblock sei sie dann ganz ruhig gewesen und habe sich gesagt, dass sie das packe.
Schmid erlöst den DSV
Bei den Männern setzte sich Alexander Schmid die Krone auf. Und der 28-Jährige, der für die erste WM-Medaille für Deutschland in Courchevel/Méribel sorgte, zeigte sich überglücklich. «Damit hätte ich selber nicht gerechnet», so der Deutsche. «Ich habe es konstant durchgezogen und bin unheimlich froh, dass es so aufgegangen ist.» Schmid beendete mit seinem Titelgewinn eine lange Durststrecke: Er ist der erste deutsche Weltmeister seit Hansjörg Tauscher, der 1989 in der Abfahrt von Vail überraschend Gold geholt hatte.