Die Medaillen
- 1. Alexis Pinturault (FRA) 1:53,31 Minuten
- 2. Marco Schwarz (AUT) + 0,10
- 3. Raphael Haaser (AUT) + 0,44
Nach zu viel Zurückhaltung im Super-G gab es für Loïc Meillard in Courchevel nur eine Devise für den Slalom: Vollgas. Doch die Aufholjagd kam auf dem stark drehenden Slalomkurs rasch ins Stocken. Zwar stellte Meillard die zweitbeste Zeit im Stangenwald auf (0,14 s schneller als Sieger Alexis Pinturault), doch wog die Hypothek vom Vormittag zu schwer. Pinturault hatte Meillard im Super-G satte 1,34 Sekunden abgenommen.
Am Ende resultierte Rang 6 für den Neuenburger, aufs Podest fehlten 76 Hundertstel. «Im Super-G war schon alles verloren», bilanzierte Meillard. Die Strecke «L'Eclipse» (die Finsternis) wurde für den Schweizer Hoffnungsträger ihrem Namen gerecht. Er hinterfragte auch sein Mindset, auf dem «einfachen Schnee» zu wenig attackiert zu haben.
Der Lokalmatador, ein verflixter Schlussteil und schwesterliches Vorbild
Pinturault legte die Basis mit einem exzellenten Super-G. Der Routinier, der nur wenige Meter entfernt in einem Luxushotel aufwuchs, sorgte mit seinem 2. Kombi-WM-Gold für den Heimsieg. Zittern musste Pinturault einzig bei Marco Schwarz' Angriff. Der Österreicher vergab den sicheren Sieg mit einem Fehler wenige Meter vor der Ziellinie.
Bronze ging – wie am Montag – an Haaser. Einen Tag nach Schwester Ricarda sorgte auch Raphael Haaser für Jubel in der Familie. Zudem darf der zuletzt so arg kritisierte ÖSV mit 3 Medaillen nach den ersten beiden WM-Rennen vorerst aufatmen.
Die weiteren Schweizer
- Im Slalom out: Justin Murisier
- Im Super-G out: Marco Odermatt
- Auf den Slalom verzichtet: Stefan Rogentin
Justin Murisier war der schnellere Teil der Kombination vorzüglich geglückt, mit nur 1,06 Sekunden Rückstand auf Pinturault stellte er die 6.-beste Zeit auf. Der Blick in die Vergangenheit durfte ihn träumen lassen: Er hatte bei seinem 4. Rang an Olympia in Peking die 3.-schnellste Slalom-Zeit aufgestellt. Dies vermochte er indes in Courchevel nicht zu wiederholen. Direkt beim allerersten (!) Tor unterlief ihm ein Einfädler.
Odermatt, Rogentin und andere Testpiloten
Viel und kontrovers war über die Entscheidung, die Kombinationen an den Anfang der WM zu stellen, diskutiert worden. Und tatsächlich hatten zur Eröffnung etliche Fahrerinnen die erste Medaillenentscheidung ausschliesslich als Super-G-Training genutzt. Bei den Männern entschieden deren 10, nach der Hälfte des Pensums auszusteigen. Neben Vincent Kriechmayr (AUT/4. des Super-G) und Aleksander Kilde (NOR/7.) gehörte auch Stefan Rogentin, der 6 Zehntel auf die Bestzeit verloren hatte, dazu.
Marco Odermatt kam gar nicht erst in Verlegenheit, sich diesbezüglich rechtfertigen zu müssen. Er verpasste im unteren Streckenteil nach gelungener Fahrt und Kurs auf Rang 3 ein Tor (wie zuvor schon Dominik Paris/ITA). Dennoch war der Nidwaldner mit seiner Generalprobe für den Spezial-Super-G am Donnerstag zufrieden: «Es war zum grossen Teil eine sehr gute Fahrt.» Und das Wichtigste: Auch dem Knie gehe es sehr gut.
Das weitere Programm
Am Mittwoch steht bei den Frauen der Super-G auf dem Programm (11:00 Uhr). Gleichentags bestreiten die Männer das 1. Training zur Abfahrt vom Sonntag (11:00 Uhr). Am Donnerstag gilt es dann für Odermatt und Co. im Super-G (11:00) ernst. Alle Rennen sehen Sie live auf SRF zwei, die Abfahrtstrainings gibt's in der Sport App.