Die Medaillen
- Gold: Federica Brignone (ITA) 2:22,71 Minuten
- Silber: Alice Robinson (NZL) +0,90 s
- Bronze: Paula Moltzan (USA) +2,62 s
14 Jahre nach dem Gewinn ihrer ersten WM-Medaille im Riesenslalom darf sich Federica Brignone erstmals Weltmeisterin nennen. Die 34-jährige Italienerin stellte in Saalbach in beiden Durchgängen Laufbestzeit auf und siegte überlegen. Damit bleibt es in diesem Winter dabei: Bringt Brignone ihre Läufe im «Riesen» ins Ziel, steht sie am Schluss wie in Sölden und Semmering zuoberst auf dem Podest. Österreich scheint für die Super-G-Silbergewinnerin definitiv ein gutes Pflaster zu sein.
Die Einzige, die einigermassen mit Brignone mithalten konnte, war Alice Robinson. Die junge Neuseeländerin war bereits im 1. Lauf die einzige Fahrerin gewesen, die den Rückstand unter einer Sekunde halten konnte. In den letzten zwei Jahren hat sich die 23-Jährige zu einer der konstantesten Podestfahrerinnen entwickelt. Mit Silber holte sie sich nun den verdienten Lohn dafür ab. Nicht nur für Robinson ist es die erste WM-Medaille, sondern es ist auch die erste für Neuseeland überhaupt.
Frustbewältigung betrieb indes Paula Moltzan mit dem Gewinn von Bronze. Die US-Amerikanerin war in der Team-Kombi zusammen mit Lauren Macuga leer ausgegangen (4.), nachdem ihre Teamkollegin in der Abfahrt die Bestzeit aufgestellt hatte. Für Moltzan ist es die erste Einzel-WM-Medaille, nachdem sie vor zwei Jahren mit den USA den Team-Wettbewerb gewonnen hatte.
Die Schweizerinnen
- 5. Lara Gut-Behrami +2,68 s
- 11. Camille Rast +4,10 s
- 25. Wendy Holdener +6,09 s
- 26. Michelle Gisin +7,21 s
Die Schweiz hatte mit Lara Gut-Behrami in der Entscheidung einen Medaillentrumpf in der Hinterhand. Dieser stach jedoch nicht. Als Halbzeit-Vierte lag die Tessinerin nur 16 Hundertstel hinter dem Bronzerang zurück. Am Ende fehlten ihr als Fünfte bloss 6 Hundertstel zum Sprung auf das Podest.
Für Gut-Behrami war es das letzte WM-Rennen ihrer Karriere. Die 33-Jährige hatte vor den Titelkämpfen in Saalbach angekündigt, dass sie in zwei Jahren in Crans-Montana nicht mehr dabei sein wird.
Camille Rast realisierte mit Rang 11 ihr bestes WM-Resultat im Riesenslalom (zuvor 14.). Angesichts der bisherigen Saison, in der sie in Killington Dritte geworden war, ist das Resultat dennoch nicht das, was sich die Walliserin erhofft hatte, auch wenn ihre Chancen im Slalom noch um einiges höher einzustufen sind. Wendy Holdener und Michelle Gisin kamen nicht auf Touren.
Die grossen Zeitabstände
Viele Fahrerinnen bekundeten mit den schmierigen Pisten-Verhältnissen ihre Probleme, entsprechend gross fielen die Zeitabstände aus. Dass Moltzan als Dritte bereits 2,62 Sekunden einbüsste, gehört ebenso nicht zur Tagesordnung wie der 6- respektive 7-sekündige Rückstand der beiden Schweizerinnen Holdener und Gisin. Die Leistung von Brignone und Robinson ist angesichts dieser Streuung umso höher einzuschätzen.
Die Abwesende
Bereits seit Montag war klar, dass der Riesenslalom ohne Mikaela Shiffrin über die Bühne gehen wird. Die US-Amerikanerin weist nach ihrer in Killington zugezogenen Verletzung in dieser Disziplin einen noch zu grossen Trainingsrückstand auf und fühlt sich auch mental noch nicht bereit.
Der Hauptfokus von Shiffrin in Saalbach liegt auf dem Slalom. Kurzfristig entschied sie sich Anfang Woche, doch noch an der Team-Kombi teilzunehmen, in der sie an der Seite von Abfahrtsweltmeisterin Breezy Johnson Gold gewann. Am Samstag bietet sich der 99-fachen Weltcupsiegerin im Spezialslalom die Chance auf ihre 16. WM-Medaille.
Das weitere Programm
Am Freitag gehört die WM-Bühne wieder den Männern, die ebenfalls im Riesenslalom um die Medaillen kämpfen. Für die Frauen gehen die Titelkämpfe am Samstag mit dem Slalom zu Ende. Start zum 1. Lauf ist um 09:45 Uhr, die Entscheidung folgt ab 13:15 Uhr.