Die Topfavoritin
Wenig überraschend heisst die meistgenannte Goldanwärterin für den Frauen-Slalom in Méribel Mikaela Shiffrin. Die Ausnahmekönnerin aus den USA hat 5 der bisherigen 9 Slaloms in diesem Weltcup-Winter gewonnen. Dazu kommen 3 weitere 2. Plätze. Rang 5 in Killington war ihr schlechtestes Resultat. Nun peilt sie ihren 5. WM-Titel im Stangenwald an. Nach ihrem ersten WM-Titel im Riesenslalom am Donnerstag wäre es das erste Mal, dass sich Shiffrin in beiden Technikrennen die Krone aufsetzen könnte.
Die Herausforderinnen
- Wendy Holdener (SUI)
- Petra Vlhova (SVK)
- Lena Dürr (GER)
- Anna Swenn-Larsson (SWE)
Nach 30 Podestplätzen hat es Wendy Holdener in diesem Winter gepackt: In Killington feierte die Schwyzerin zeitgleich mit Anna Swenn-Larsson ihren 1. Weltcup-Sieg im Slalom. In Sestriere liess die 29-Jährige ihren 2. Sieg folgen. Damit ist Holdener die einzige Slalomfahrerin neben Shiffrin, die in diesem Winter mehr als einen Sieg feiern konnte. Schlechter als 5. war Holdener nur einmal, doch ausgerechnet bei der WM-Hauptprobe im 2. Rennen von Spindlermühle verpasste sie nach einem groben Fehler den 2. Lauf. Nun strebt sie ihre 3. Medaille in Méribel an.
Neben Swenn-Larsson haben sich zudem Petra Vlhova in Flachau und Lena Dürr in Spindlermühle in die Siegerliste eingetragen. Die Slowakin ordnete in der WM-Vorbereitung alles dem Slalom unter; kein Wunder, ist dieser Titel doch der einzige grosse, der der 27-Jährigen in ihrer Paradedisziplin noch fehlt.
Die «jungen Wilden»
Einiges darf man auch von Zrinka Ljutic und Hanna Aronsson Elfman erwarten. Die eben erst 19 gewordene Kroatin hatte beim Weltcup-Finale in Courchevel/Méribel vor Jahresfrist mit Rang 5 erstmals von sich reden gemacht – im letzten Slalom vor der WM feierte sie ihre Podest-Premiere. Bringt sie Konstanz in ihre Fahrten, könnte sie genauso überraschen wie die 13 Monate ältere Schwedin. Aronsson Elfman zeigte die bei Ljutic noch fehlende Konstanz und holte sich an der Junioren-WM mit Gold im Slalom und Riesenslalom zusätzliches Selbstvertrauen.
Die «vergessene Titelverteidigerin»
Katharina Liensberger geht in Méribel als amtierende Weltmeisterin an den Start. Eine Titelverteidigung wäre allerdings eine riesige Überraschung. Seit die Österreicherin Änderungen in ihrem Trainerstaff vornehmen musste, findet die 25-Jährige nicht mehr in die Spur. Heuer fuhr sie nur in Flachau in die Top 10.
Die weiteren Schweizerinnen
- Michelle Gisin
- Camille Rast
- Aline Danioth
Michelle Gisin bekundet nach ihrem Materialwechsel vor allem in den technischen Disziplinen bekanntlich Mühe. Die sechsfache Podestfahrerin im Slalom-Weltcup sicherte sich ihren Platz in Méribel erst auf den letzten Drücker in Spindlermühle. Camille Rast hat 2021 bei ihrer WM-Premiere in Cortina mit Rang 8 im Slalom vollends überzeugt. Diesen Winter tat sich die 23-jährige Walliserin eher schwer – mit Ausnahme des «Frühlingsrennens» von Zagreb, als sie sich dank dem 6. Platz das WM-Startticket sicherte. Auch am Samstag dürften die Bedingungen frühlingshaft werden ...
Aline Danioth kam heuer trotz starker Trainingsleistungen noch nicht richtig in Schwung: Im Weltcup hatte sie in dieser Saison 3 Ausfälle zu beklagen und bewegte sich ansonsten zwischen den Rängen 13 und 28. Trotz Krankheit im Vorfeld der WM hat die 24-Jährige das Potenzial für die Top 15.
Der Promi-Tipp
Für Benjamin Raich ist die Ausgangslage klar: «Shiffrin ist die grosse Favoritin. Mit Riesenslalom-Gold im Gepäck und ihrer Fähigkeit, auf jedem Schnee schnell zu sein, wird sie nicht zu schlagen sein.» Dahinter hat der Gesamtweltcupsieger von 2006 und heutige ORF-Experte einen «Schweizer» und einen «Herzenstipp»: Wendy Holdener und seine Landsfrau Katharina Truppe komplettieren Raichs WM-Podest im Slalom.
Das Podest an der letzten WM
- 1. Katharina Liensberger (AUT)
- 2. Petra Vlhova (SLK)
- 3. Mikaela Shiffrin (USA)