Eine Sekunde verlor Raphael Haaser im Super-G von Saalbach zwar auf Marco Odermatt. Doch weil der überragende Schweizer einen absoluten Sahnetag eingezogen hatte, war dem Tiroler WM-Silber trotzdem sicher.
Und sowieso: Eine Sekunde dürfte dem 27-Jährigen aktuell sowieso verschwindend klein erscheinen. Denn nur ein Tag vor seinem Silber-Coup erwischte es Schwester Ricarda im Frauen-Super-G. Wie Abklärungen ergaben, erlitt sie einen Kreuzbandriss und wurde bereits operiert. Sie wird frühestens auf die nächste Saison hin wieder in den Weltcup zurückkehren können.
Nächster Dämpfer für die Schwester
Vor dem Rennen habe sie ihrem Bruder eine Botschaft geschickt und ihm Glück gewünscht, verriet Raphael, der auf den Tag genau vor 2 Jahren in Courchevel WM-Bronze in der Alpinen Kombination gewonnen hatte, nach der Medaillenfeier im SRF-Studio: «Ein Teil der Medaille gehört deshalb ihr.»
Die Verletzung seiner grossen Schwester habe ihn am Donnerstag sehr mitgenommen. Sie habe früher schon Bandscheibenvorfälle erlitten, «hat sich immer wieder zurückgekämpft. Und jetzt kommt der nächste Dämpfer.»
Auf den Punkt genau bereit
Denn auch der frischgebackene Silbermedaillengewinner kennt sich mit Verletzungen aus. Im Dezember in Val d'Isère verdrehte er sich im Riesenslalom das rechte Knie und überdehnte sich das Kreuzband.
Erst in Kitzbühel kehrte er danach wieder zurück – und wie: Mit Rang 2 im Super-G sicherte er sich das WM-Ticket und sorgte dafür, dass es nach dem Tiefschlag vom Donnerstag in der Familie Haaser am Freitag doch noch Grund zur Freude gab.