Im Dezember 2022 überraschte Matthias Mayer die Ski-Welt. Nach der Besichtigung des Super-G von Bormio sollte er vor dem ORF-Mikrofon lediglich seine Fahrt einordnen. Stattdessen verkündete der Kärntner seinen sofortigen Rücktritt.
Es war das Ende einer glorreichen Karriere, die aber auch immer wieder von gesundheitlichen Problemen geprägt war:
- Im Sommer 2012 erkrankte er an reaktiver Arthritis, einer Gelenkentzündung als Folge einer bakteriellen Infektion. Zwischenzeitlich sass Mayer im Rollstuhl, die Ärzte rieten ihm, mit dem Spitzensport aufzuhören.
- Drei Jahre später zog sich der Speedspezialist bei einem Sturz in Gröden komplizierte Frakturen am 6. und 7. Brustwirbel zu. Schlimmere Folgen verhinderte der damals noch umstrittene Airbag.
- Im Weltcup gewann er 11 Rennen und fuhr insgesamt 45 Mal auf ein Podest.
- Mayer ist bislang der einzige Athlet, der an 3 aufeinanderfolgenden Olympischen Spielen Gold gewinnen konnte (2014 in der Abfahrt, 2018 und 2022 im Super-G).
Nach seinem Rücktritt wurde es ruhig um «Mothl», bis er bei den Rennen in Kitzbühel 2024 unter Alkoholeinfluss an einer Veranstaltung ausfällig wurde und von der Polizei abgeführt werden musste. Von psychischen Problemen war die Rede. Von diesen hat sich der mittlerweile 34-Jährige nach einem Klinik-Aufenthalt erholt – und wagt 2025 einen Schritt zurück ins Rampenlicht.
Botschafterrolle an der WM
An der Ski-WM in Saalbach, wo er im Februar 2015 im Weltcup in Abfahrt und Super-G einen Doppelsieg gefeiert hatte, fungiert er mittlerweile wieder als Botschafter. Eine Rolle, die er bereits vor seinem Absturz ausfüllte.
Zudem plant Mayer auch wieder auf den Ski präsent zu sein. Ein Comeback schloss der 34-Jährige zuletzt zwar immer wieder aus, als Vorfahrer will er aber die ersten Linien in den Schnee ziehen – und damit nebenbei seinen früheren Teamkollegen Tipps geben. Dass dies gut funktionieren kann, zeigte sich Mitte Januar bei der Europacup-Abfahrt in Zauchensee: Österreichs Frauen feierten gleich einen Vierfachsieg.