Erst in der allerletzten Medaillen-Entscheidung gab es mit Jean-Baptiste Grange einen Überraschungssieger. In allen anderen Wettkämpfen zuvor wurden Weltmeister erkoren, die im Vorfeld bei den Experten auf der Favoritenliste gestanden hatten. Und dies hatte vor allem einen Grund: «Beaver Creek Mountain».
Sowohl die «Birds of Prey» bei den Männern wie auch die «Raptor» bei den Frauen sind technisch extrem anspruchsvolle Strecken, die den Athleten alles abverlangen. Hier gewinnt kein Nobody. Und dies ist auch gut so, weil WM ist, weil sich die Besten untereinander messen sollen.
Hochklassige Wettkämpfe
Selten waren die Rennen an einer WM so voller Spannung und so gespickt mit Dramatik. Die Athleten zeigten Leistungen auf höchstem Niveau. Passend dazu – ausgenommen die beiden ersten Renn-Tage sowie der Männer-Slalom am Schluss – das perfekte Wetter mit Sonnenschein.
«Wir haben alle Ziele erreicht», bilanzierte OK-Chefin Ceil Folz. Das gute Wetter sei ein grosses Plus gewesen, aber gleichzeitig auch eine Herausforderung. «Für uns war das Wichtigste, dass wir trotz den hohen Temperaturen faire Rennen hatten. Das haben wir geschafft, obwohl es aussergewöhnlich warm war.»
Publikum: Laut und fair
Die formidablen äusseren Bedingungen schlugen sich auch auf den Publikumsaufmarsch und die Stimmung nieder. Rund 130'000 Zuschauer wohnten den 11 Rennen bei, sogar bei den Quali-Bewerben war das Stadion gefüllt. Sicher auch, weil kein Eintritt zu bezahlen war.
Die Stimmung war insgesamt um einiges besser als erwartet. Ein hyperaktiver Stand-up-Comedian, bestens aufgelegte Speaker und Cheerleader heizten ein, die Fans tanzten und sangen mit. Immer mit höchster Fairness und Extra-Luft für die US-Fahrer. Es war beste Werbung für den Skisport in den USA. Erstmals wurde eine WM hierzulande live übertragen, während 70 Stunden.
«Es waren viele Kinder da, die nun wie Lindsey Vonn, Mikaela Shiffrin oder Ted Ligety sein wollen. Ich hoffe, wir haben vor allem der Jugend den Sport näher gebracht», sagte auch ein glücklicher US-Verbandspräsident Tiger Shaw. Glücklich war er auch, weil die USA am Ende doch noch 2 Mal Gold holte. Alles perfekt.
Freundlich und hilfsbereit
Auch aus organisatorischer Sicht gab es kaum etwas zu bemängeln. Die Volunteers setzten sich mit Herz und Seele ein, manchmal fast zu sehr. Alles sollte perfekt sein, nichts sollte schief gehen. Selbstständiges Denken war schon beinahe nicht mehr nötig (oder erwünscht?) – einfach immer mitmachen, mitsingen. Und lächeln. Und immer wieder: «Have a great day!»