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Vor Swiss Indoors Unverwüstlicher Wawrinka: Kein Anlass für Rücktritt

Stan Wawrinka wägt vor dem ATP-500-Turnier in Basel seine Chancen ab und zieht eine Zwischenbilanz seiner Karriere.

Mit einer Partie gegen den Qualifikanten Alexander Schewtschenko (ATP 83/RUS) startet Stan Wawrinka diese Woche am Dienstag in sein 16. Basel-Turnier. Gewonnen hat er die Swiss Indoors noch nie, zwei Halbfinal-Teilnahmen (2006, 2011) waren bislang das höchste der Gefühle. In einem Interview mit SRF Sport vor Turnierbeginn sprach der 38-Jährige unter anderem über:

  • ...seine Ziele und Erfahrungen in Basel: «Ich fühle mich gut, was meine Physis und mein Tennisspiel betrifft. Aber es ist ein schwieriges Tableau. Es ist eine enorme Chance, vor Schweizer Publikum zu spielen. Das hat man in der Karriere nicht oft. Letztes Jahr wurde ich wunderbar empfangen und ich hatte drei gute Matches. Aber in der Schweiz setze ich mich selber auch immer unter Druck und habe manchmal schlecht gespielt. Insgesamt sind die Erinnerungen positiv.»
Wawrinkas Bilanz in Basel
2x Halbfinal
4x Viertelfinal
1x Achtelfinal
8x 1. Runde
  • ...seinen hart erarbeiteten Weg zum Spitzenspieler: «Ich hatte immer diese Passion für das Tennisspiel. Das machte auch hartes Training leicht. Ich wollte immer Fortschritte machen, mich zum Maximum pushen. Ich habe vielleicht länger gebraucht als andere, bis alle Puzzleteile zusammengesetzt waren: Technik, Physis, Selbstvertrauen, mentale Stärke, Umfeld. Aber ich habe auch mehr erreicht als viele andere meiner Generation.»

    • ...seine grössten Erfolge: «Ich hatte vier unglaubliche Jahre mit Grand-Slam-Siegen, einem Erfolg an einem Masters 1000. Dreimal habe ich in einem Major-Final die Nummer 1 geschlagen, das ist ein unglaublicher Teil meiner Karriere. Eine meiner schönsten Erfahrungen war auch der Olympia-Sieg 2008 im Doppel. Mit der Schweizer Delegation im olympischen Dorf zu sein und dann noch Gold zu gewinnen, war eine Lebenserfahrung. Als junger Spieler wagte ich nicht davon zu träumen. Ich träumte davon, Profispieler zu werden, also in den Top 100 zu spielen. Dann konnte ich Schritt für Schritt mehr träumen: Top 50, Top 20, Top 10.»
    • ...Roger Federer: «Es war für mich eine enorme Chance, mit einem solchen Champion – dem besten Spieler der Welt – und einer solchen Persönlichkeit zusammen zu trainieren, von ihm zu lernen, sein Freund zu werden, mit ihm Olympia und den Daviscup zu gewinnen. Er fehlt mir an den Turnieren, am Daviscup, im Training – auch ihn als Tennisfan auf dem Platz zu sehen.»
    • ...seinen langjährigen Fitnesstrainer Pierre Paganini: «Dank ihm habe ich ein solches Niveau erreicht – technisch, physisch und mental. Dank ihm habe ich Grand Slams gewonnen, dank ihm spiele ich heute noch. Vor 20 Jahren lehrte er mich, dass eine Karriere kein Sprint ist, sondern ein Marathon. Man muss Turniere opfern, sich erholen, die Balance zwischen Training und Spielen finden. Ich habe mich immer an seine Methode gehalten.»
    • ...die jungen Schweizer Spieler: «Dominic Stricker oder Leandro Riedi sind Teil einer sehr guten Generation. Sie sind talentiert und haben eine schöne Karriere vor sich. Die nächsten Jahre sind der Schlüssel. Dort zeigt sich, wie weit sie bereit sind, Opfer zu bringen, bis an ihr Maximum zu gehen und darüber hinaus. Sie wissen, dass sie mich jederzeit um Rat fragen können. Aber ich dränge mich nicht auf.»
    • ...sein Karriere-Ende: «Ich nähere mich dem Ende meiner Karriere, aber ich fühle mich nicht alt. Bei Turnieren in aller Welt erhalte ich so viel Support – das ist einer der Gründe, warum ich weitermache. Ich hoffe, dass es noch weiter geht. Wie lange es sein wird, weiss ich nicht.»

    Resultate

    SRF zwei, Sportflash, 21.10.2023, 20:00 Uhr ; 

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