2021 stellte Tallon Griekspoor einen Rekord auf. Gleich 8 Challenger-Turniere gewann er in einem Kalenderjahr. Doch auf allerhöchster ATP-Stufe wollte der Niederländer im Anschluss doch nicht so richtig Fuss fassen.
Griekspoor, bis dahin vor allem in Europa unterwegs, brauchte Zeit, um sich an die längeren Reisen und die damit verbundenen Strapazen zu gewöhnen. So richtig löste sich der Knoten beim heute 27-Jährigen erst letztes Jahr. Er gewann die Turniere in Pune und 's-Hertogenbosch und erreichte im November mit Platz 21 seine bisher höchste Klassierung in der Weltrangliste, nachdem er Novak Djokovic in Paris-Bercy an den Rand einer Niederlage gebracht hatte.
Im Finalturnier am späteren Sieger gescheitert
Auch der Start ins neue Jahr gelang nicht schlecht: An den Australian Open erreichte Griekspoor zum zweiten Mal in Folge die dritte Runde, womit er sich bereits vorzeitig das Ticket für die Olympischen Spiele im Sommer in Paris sicherte.
Am Davis-Cup-Finalturnier in Malaga unterlagen die Niederländer Ende letzten Jahres im Viertelfinal dem späteren Sieger Italien nur knapp mit 1:2. Griekspoor (ATP 29), der gegen Jannik Sinner chancenlos blieb, ist in der Qualifikations-Partie gegen die Schweiz in Groningen der bestklassierte Einzel-Spieler. Unter seiner Führung will «Oranje» erneut das Finalturnier erreichen.
Sternstunde gegen Wawrinka in Rotterdam
Auftritte vor Heimpublikum haben für den Mann aus Haarlem durchaus beflügelnde Wirkung. In 's-Hertogenbosch triumphierte er im Sommer 2023 etwas überraschend auf Rasen, nicht unbedingt die Lieblingsunterlage des Sandplatzspezialisten. In Rotterdam stand er letztes Jahr im Halbfinal. Auch da war erst Sinner eine Nummer zu gross.
Beim ATP-500-Turnier in der Hafenstadt war Griekspoor schon 2018 als 21-Jähriger vor 15'000 Zuschauern mit dem Dreisatzsieg über Stan Wawrinka über sich hinausgewachsen. «Die Energie des Publikums war unglaublich. Für solche Momente lebe ich», sagte Griekspoor danach.
Wawrinka fehlt in Groningen. Das Schweizer Team um Captain Severin Lüthi dürfte umso mehr hoffen, dass die orangefarbene Menge den niederländischen Teamleader nicht erneut zu Höchstleistungen treibt.