- Jannik Sinner (ITA) gewinnt die US Open und damit seinen 2. Grand-Slam-Titel.
- Die Weltnummer 1 schlägt Lokalmatador Taylor Fritz (ATP 12) mit 6:3, 6:4, 7:5.
- Den Sieg widmete Sinner seiner kranken Tante.
2:16 Stunden dauerte es, bis Jannik Sinner über seinen zweiten Grand-Slam-Titel jubeln durfte. Nachdem er bereits im Januar die Australian Open gewonnen hatte, stellte der 23-Jährige seine Klasse auf Hartplätzen auch in Flushing Meadows unter Beweis. Im Final liess er Taylor Fritz am Ende wenig Chancen und siegte 6:3, 6:4, 7:5. Der Italiener beendete damit die amerikanischen Titelträume, letztmals hatte bei den Männern Andy Roddick 2003 den Titel gewonnen.
Erlösung nach Doping-Turbulenzen
Für Sinner enden turbulente Wochen damit auf äusserst versöhnliche Art und Weise. Der Südtiroler war im März zweimal positiv auf das verbotene Steroid Clostebol getestet worden. Er kam nur um eine lange Sperre herum, nachdem er nachvollziehbar darlegen konnte, dass er durch seinen Physiotherapeuten unschuldig kontaminiert worden sei. In New York hatte Sinner vor allem anfangs sichtlich mit dem Trubel zu kämpfen – und setzte sich nach überzeugenden Vorstellungen doch die Krone auf.
«Ich möchte allen in diesem Stadion danken, dass sie so fair waren. Es war mir ein grosses Vergnügen», wandte sich Sinner nach seinem Erfolg an die Zuschauer.
Fritz' verpasste Chance
Mitte des 3. Satzes keimte im ausverkauften Arthur-Ashe-Stadion plötzlich noch einmal Hoffnung auf. Fritz hatte soeben zwei Breakchancen abgewehrt und wenig später selbst den Servicedurchbruch geschafft. Beim Stand von 5:4 konnte der Kalifornier zum Satzgewinn aufschlagen, die Stimmung im grössten Tennisstadion der Welt kochte. Doch Fritz zeigte Nerven und ermöglichte Sinner das Rebreak.
Von diesem Rückschlag erholte sich Fritz nicht mehr. Beim Stand von 5:6 musste er seinem Gegenüber unter den Augen von zahlreichen Prominenten – darunter Popstar Taylor Swift – zwei Matchbälle zugestehen, Sinner nutzte gleich den ersten. Es war ein verdienter Sieg des Italieners, der sowohl beim Aufschlag als auch von der Grundlinie überzeugte.
Nervosität bei Fritz
Ausgerechnet seine grösste Waffe hatte Fritz zu Beginn des Spiels im Stich gelassen. Der eigentlich so starke Aufschläger kassierte gleich im ersten Game ein Break und konnte eine gewisse Nervosität nicht von sich weisen. Wenig verwunderlich, qualifizierte sich der 26-Jährige doch erstmals in seiner Karriere für einen Grand-Slam-Final. Bislang hatte immer spätestens der Viertelfinal Endstation geheissen.
Im zweiten Durchgang dominierten beide Spieler mit ihrem Aufschlag – bis Fritz beim Stand von 4:5 unter Druck geriet. Diesem konnte er nicht standhalten und sah sich plötzlich mit einem 0:2-Satzrückstand konfrontiert. Trotz Zwischenspurt im dritten Satz gelang es dem Amerikaner schliesslich nicht mehr, sein Gegenüber in grössere Schwierigkeiten zu bringen.