- Roger Federer gewinnt das 40. Aufeinandertreffen gegen Rafael Nadal überraschend klar mit 7:6 (7:3), 1:6, 6:3, 6:4.
- Dieser Prestige-Sieg öffnet dem 37-Jährigen die Tür in seinen 12. Wimbledon-Final bei der 21. Teilnahme.
- Um die 9. Trophäe im All England Tennis Club spielt der 20-fache Major-Champion am Sonntag gegen Novak Djokovic (ab 15 Uhr auf SRF zwei).
11 lange Jahre nach seiner wohl empfindlichsten Niederlage auf Rasen in einem epischen Wimbledon-Endspiel zahlte es Roger Federer seinem damaligen Bezwinger Rafael Nadal heim. Für seinen Coup benötigte ein phasenweise entfesselter Baselbieter 182 Minuten.
Auf der Zielgerade bei seinem Weg in den 12. Final setzte Federer sogar zur Kür an. Er antizipierte gegen den Mallorquiner vorzüglich und schlug diesen mitunter mit dessen eigenen Waffen. So etwa gewann der Schweizer Mitte des 3. Satzes innert Kürze zwei lange Rallys (siehe untenstehendes Video).
Zu diesem Zeitpunkt war Federer im 3. Durchgang voll auf Kurs. Nachdem er gerade noch permanent unter Druck gestanden hatte, riss er die Partie an sich. Der Weltranglisten-Dritte buchte mit der 4. Chance sein 1. Break und gab diesen Vorsprung nicht mehr preis.
Im 4. Satz bedeutete der Service-Durchbruch zum 2:1 die Vorentscheidung. Breakbälle in den Sätzen 3 und 4 für den zunehmend entnervten Nadal? Ein einziger im dramatischen Finish beim Stand von 4:5 aus der Sicht des Linkshänders.
Von unspektakulär zu hochklassig
Doch der 37-Jährige schaukelte die Partie – die 14. gegen Nadal auf Stufe Grand Slam (bei erst 4 Erfolgen) – nach Hause, indem er seinen 5. Matchball verwertete. Wimbledon ist sein Territorium, das unterstrich er mit dem 3. Sieg im 4. Aufeinandertreffen.
Längst hatten auch die Fans Gefallen an der Vorstellung gefunden. Der Beginn des mit Spannung erwarteten Halbfinal-Knüllers war noch alles andere als mitreissend fürs Publikum gewesen – aber dafür viel versprechend für den 20-fachen Major-Champion.
Nur eine kurze Auszeit
Federer schlug vorzüglich auf (7 Asse im 1. Umgang) und hielt die Ballwechsel, wie von ihm erhofft, kurz. Ganze 5 Punkte gab er in seinen ersten 6 Service-Games ab, Nadal haderte als Rückschläger unentwegt.
Der «Maestro» liess indes auch die einzige Breakchance im Start-Durchgang beim Stand von 4:3 aus. Die Konsequenz: ein Tiebreak. Und das Ergebnis dort: Ein verblüffender Federer drehte nach 2:3-Rückstand auf, fand plötzlich zur Stärke beim Retournieren und krallte sich so die Führung nach Sätzen.
Nur kurzzeitig war die Fortsetzung ein Knorz. Die Aufschläge verloren im 2. Satz deutlich an Effektivität, der Spanier verspürte Aufwind und vermochte die Ballwechsel zu diktieren. Doch so schnell Nadals Dominanz gekommen war, so rasch war sie wieder vorbei.
Es wartet ein Djokovic im Hoch
Ein Sieg, respektive ein Rendezvous mit der Weltnummer 1 Novak Djokovic, trennt Federer nun noch von seinem 9. Wimbledon-Titel. Es wird am Sonntag das 48. Kräftemessen zwischen den Top-Stars. Der Serbe liegt im Head-to-Head mit 25:22 vorn.
Federer unterlag Djokovic in den letzten beiden Endspielen an der Church Road. Doch vielleicht ist die beglichene Rechnung gegen Nadal erst der Anfang ...
Resultate Wimbledon
Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 12.07.2019 14:00 Uhr