- Rafael Nadal gewinnt einen dramatischen Wimbledon-Viertelfinal gegen Taylor Fritz 3:6, 7:5, 3:6, 7:5, 7:6 (10:4).
- Trotz Beschwerden im Bauchbereich kämpft sich der Spanier durch und kann weiter vom «Grand Slam» träumen.
- Nun trifft der Spanier am Freitag (live bei SRF) auf Nick Kyrgios, der sich im 2. Viertelfinal des Tages in 3 Sätzen gegen Cristian Garin durchgesetzt hat.
Wehwehchen hin oder her, Kämpferherz Rafael Nadal (ATP 4) setzt sich in den grossen Spielen eben doch durch. Am Ende entschied auch die grössere Routine zugunsten des Rekord-Major-Siegers (22 Titel). Im entscheidenden «Matchtiebreak» im 5. Satz jagte er seinen Gegner Taylor Fritz (ATP 14) mit präzisen Schlägen über den Platz, während beim Amerikaner ein paar Mal die Nerven versagten, was zu einfachen Fehlern führte.
Im zuvor fahrigen Entscheidungssatz mit zahlreichen Fehlern auf beiden Seiten liess sich Nadal auch von Rückschlägen nicht aus der Ruhe bringen: Als Fritz beim Stand von 3:3 mit einem Ball auf die Linie und einem Netzroller einen Nadal-Breakball äusserst glücklich abgewehrt hatte, breakte der 36-Jährige den US-Amerikaner einfach ein paar Ballwechsel später. Weil darauf auch Fritz prompt reagieren konnte, wurde Satz 5 später doch zum «Long Set».
Trotz Schmerzen den längeren Atem
Apropos «Long Sets»: Diese hatte Nadal am Mittwoch im Griff. Zweimal gelang ihm das Break zum perfekten Zeitpunkt und zum 7:5, zweimal bedeutete dieser Servicedurchbruch der Ausgleich in Sätzen. Umso erstaunlicher sind diese Errungenschaften, da Nadal lange sichtlich angeschlagen agierte und sich Mitte des 2. Satzes im Bauchbereich behandeln lassen musste.
Unter den Schmerzen litt vor allem sein 1. Aufschlag. Somit kam es auch nicht ganz überraschend, dass Nadal seinem um 10 Plätze schlechter klassierten Gegenüber in den Sätzen 1 und 3 das entscheidende Break jeweils mit einem Doppelfehler «schenkte».
Dank seinem 310. Sieg auf Grand-Slam-Stufe bleibt Nadal in Wimbledon auf Kurs und darf im Halbfinal vom Freitag gegen Nick Kyrgios ran. Weiter träumen darf der Spanier auch vom «Grand Slam», also dem Triumph bei allen Grand-Slam-Turnieren in einem Kalenderjahr. Das ist bislang erst 2 Spielern (Don Budge und Rod Laver) gelungen.