- Karen Chatschanow (RUS/ATP 31) steht an den US Open im Halbfinal: In der Runde der letzten 8 bezwingt er Nick Kyrgios (AUS/ATP 25) in 5 Sätzen mit 7:5, 4:6, 7:5, 6:7 (3:7), 6:4.
- Für den Russen ist es der erste Major-Halbfinal seiner Karriere.
- Im Halbfinal kommt es für Chatschanow zum Aufeinandertreffen mit Casper Ruud, der seinen Viertelfinal gegen Matteo Berrettini in 3 Sätzen gewann.
Wie verwandelt trat Nick Kyrgios im Tiebreak des 4. Satzes auf: Mit Geduld, präzisen Schlägen und überzeugender Körpersprache entschied er die Zusatzschlaufe in diesem Long-Set mit 7:3 für sich. Im Viertelfinal der US Open gegen den Russen Karen Chatschanow fiel Kyrgios im Entscheidungssatz aber wieder in alte Muster.
Frühstmöglich hatte er einem Break-Rückstand nachzurennen, den er nicht mehr wettzumachen vermochte. So war es Chatschanow, der erstmals in seiner Karriere in einem Major-Halbfinal einzog. Das Resultat zugunsten der Nummer 31 der Welt: 7:5, 4:6, 7:5, 6:7 (3:7), 6:4.
Chatschanow hatte zuvor auch die Sätze 1 und 3 gewonnen, die praktisch gleich verlaufen waren: Beim Stand von 6:5 für den Russen zeigte Kyrgios auf der anderen Netzseite Nerven beim Service – mit jeweils einem Break kam Chatschanow zu den beiden Satzgewinnen.
Im Anschluss an die Partie meinte Chatschanow: «Es war ein verrücktes Spiel, das ich so erwartet hatte. Ich war bereit zu rennen und zu kämpfen. Wir spielten beinahe 4 Stunden Tennis. Ich denke, das ist der einzige Weg um Nick zu schlagen.»
Bei Kyrgios regierte derweil die nackte Enttäuschung. «Ich bin am Boden zerstört. Ich fühle mich wie Scheisse und so, als hätte ich meine Leute hängengelassen», sagte der Australier. «Ich habe das Gefühl, dass ich gerade bei diesem Turnier versagt habe», meinte er. «Genau so fühlt es sich an.»
Die Saison ist für den Weltranglisten-25. quasi beendet. Denn offenbar zählen für ihn nur noch die Majors. «Das ist alles, woran sich die Leute erinnern – ob man bei einem Grand Slam gewinnt oder verliert», sagte der starke Aufschläger. So ziemlich jedes andere Turnier sei eigentlich Zeitverschwendung.
Nun wartet Ruud
Chatschanows Halbfinal-Gegner Casper Ruud hatte in seinem Viertelfinal beim 6:1, 6:4, 7:6 (7:4)-Sieg über Matteo Berrettini (ITA/ATP 14) deutlich weniger Aufwand zu betreiben. Der Norweger dürfte ausserdem hochmotiviert sein, schliesslich könnte er mit einem Turniersieg die Weltnummer 1 werden.