Murray legt gegen Tsitsipas vor
Dass Andy Murray (ATP 40) trotz künstlichem Hüftgelenk noch lange nicht zum «alten Eisen» gehört, bewies der Schotte in der Night Session. Der zweifache Wimbledon-Champion zeigte in der Zweitrunden-Partie gegen Stefanos Tsitsipas (ATP 5) seine ganze Klasse, kämpfte und fluchte wie zu seinen besten Zeiten und sorgte für eine elektrisierende Stimmung auf dem Centre Court. Beim Stand von 6:7 (3:7), 7:6 (7:2), 6:4 musste die Partie allerdings abgebrochen werden, da in London ab 23:00 Uhr eine Sperrstunde herrscht.
Die Top-10-Spieler
- Casper Ruud (NOR/ATP 4) u. Liam Broady (GBR/ATP 142) 4:6, 6:3, 6:4, 3:6, 0:6
- Andrej Rublew (RUS/ATP 7) s. Aslan Karazew (RUS/ATP 50) 6:7 (4:7), 6:3, 6:4, 7:5
- Taylor Fritz (USA/ATP 9) u. Mikael Ymer (SWE/ATP 59) 6:3, 6:2, 3:6, 4:6, 2:6
Was für ein Auftritt von Lokalmatador Liam Broady: Der Brite hat in der 2. Runde völlig überraschend den Weltranglisten-4. Casper Ruud geschlagen. Nach 1:2-Satzrückstand kämpfte sich der 29-jährige Wildcard-Inhaber gegen den Norweger, der erst vor knapp einem Monat noch im French-Open-Final gestanden hatte, zurück. Im 5. Satz war die Luft bei Ruud völlig draussen, der Favorit – bekanntermassen kein Rasenfreund – liess sich gleich mit 0:6 düpieren. Die Freude bei Broady und beim Heimpublikum war indes umso grösser.
Auch Taylor Fritz musste bereits «Goodbye» sagen: Der Weltrangliste-9. aus den USA unterlag Mikael Ymer (SWE/ATP 59) mit 6:3, 6:2, 3:6, 4:6 und 2:6. Noch in den ersten beiden Sätzen musste Ymer gegen den Favoriten deutlich unten durch. Erst im 3. Satz konnte der 24-Jährige aufdrehen und sicherte sich den Sieg nach 2:48 Stunden mit seinem ersten Matchball. In der dritten Runde wartet der Kolumbianer Daniel Elahi Galan auf den Schweden.
Der Russe Andrej Rublew durfte am Donnerstag seinen 50. Sieg an einem Grand-Slam-Turnier bejubeln. Im Duell mit Landsmann Aslan Karazew überwand der 25-Jährige eine Schwächephase zum Start und überzeugte vor allem mit seinen Aufschlägen sowie seinem entschlossenen Spiel am Netz. Nach knapp 3 Stunden nutzte er seinen 1. Matchball und zog an der Church Road in die 3. Runde ein.
Zverev klagt über 2 schwere Gegner
«Er war ein schwerer Gegner. Der Regen war ein schwerer Gegner. Ich bin einfach froh, wieder in Wimbledon zu sein», sagte ein erleichterter Alexander Zverev (ATP 21) nach seinem Erstrundensieg. Mit einer souveränen, aber glanzlosen Leistung besiegte der Deutsche nach diversen Regenverzögerungen in den vergangenen Tagen den Qualifikanten Gijs Brouwer (NED/ATP 153) 6:4, 7:6 (7:4), 7:6 (7:5). Am Freitag bekommt es Zverev mit dem Japaner Yosuke Watanuki (ATP 116) zu tun, dem Bezwinger von Marc-Andrea Hüsler.