Dass der Titel an den Australian Open auch in diesem Jahr über Aryna Sabalenka führen würde, hatte sich bereits früh abgezeichnet. Die Titelverteidigerin gab in den ersten drei Runden nur gerade sechs Games ab, im 1/16-Final gelang ihr dabei sogar ein 6:0, 6:0 gegen Lesia Tsurenko (UKR).
Und auch im späteren Turnierverlauf wurde Sabalenka wenig gefordert – zu dominant trat die Belarussin auf. Im Achtel- und Viertelfinal brauchte sie zusammengerechnet nur etwas über zwei Stunden, um die beiden Siege zu bewerkstelligen.
Die erste richtige Bewährungsprobe gab es für Sabalenka im Halbfinal, als sie auf Coco Gauff, die Weltnummer 4, traf. Und auch diese Probe überstand die 25-Jährige mit Bravour. Mit 7:6 und 6:4 sicherte sie sich ohne Satzverlust im gesamten Turnier den Finaleinzug. In Melbourne hat die Belarussin damit nun schon 13 Siege aneinandergereiht – die letzte Niederlage gab es im Achtelfinal des Turniers 2022.
Deutlich schwieriger gestaltete sich der Weg ins Endspiel von Gegnerin Qinwen Zheng. Die Chinesin gab im bisherigen Turnierverlauf drei Sätze ab, obwohl sie noch auf keine gesetzte Spielerin getroffen ist.
Sabalenka als Favoritin
Nun wartet mit Sabalenka also die ultimative Herausforderung auf Zheng. Alles andere als ein Sieg der Belarussin würde überraschen – vor allem, wenn man ihre starke Form anschaut.
Auch das Head-to-Head spricht für Sabalenka. Die beiden haben auf der Tour erst eine Partie gegeneinander bestritten, an den US Open im vergangenen Jahr. Mit einem 6:1, 6:4 behielt die Weltnummer 2 im Viertelfinal damals klar die Oberhand.
Titelverteidigung oder chinesisches Glück?
Im Final vom Samstag wandeln beide Spielerinnen auch auf den Spuren ihrer Landsfrauen. Zheng könnte zur erst zweiten Chinesin werden, die ein Grand-Slam-Turnier gewinnt. Li Na hatte 2011 an den French Open und 2014 ebenfalls in Melbourne triumphiert.
Sabalenka hingegen könnte die erstmalige Titelverteidigung seit über 10 Jahren schaffen. 2012 und 2013 ging der «Happy Slam» jeweils an Victoria Azarenka – sie stammt wie Sabalenka aus Belarus.