Mit Pere Riba an ihrer Seite feierte Qinwen Zheng 2022 den Durchbruch auf der WTA-Tour. Der erst 35-jährige Coach, der seine Aktiv-Karriere 2020 beendet hatte, formte die junge Chinesin zur Newcomerin des Jahres. Trotz der Erfolge entschied sich Zheng 2023 nach der Sandplatz-Saison, die Zusammenarbeit mit Riba zu beenden, um mit Star-Trainer Wim Fissette zusammenzuarbeiten.
Lieber Osaka als Zheng
Die Partnerschaft mit dem Belgier erlebte mit dem Erstrunden-Aus in Wimbledon einen holprigen Start, nahm anschliessend jedoch Fahrt auf. Beim Sand-Turnier in Palermo feierte Zheng ihren ersten Titel auf Stufe WTA. Gut einen Monat später sorgte sie auch an den US Open für Furore, als sie im Achtelfinal die damalige Weltnummer 5 Ons Jabeur eliminierte.
Umso grösser war die Verwunderung in Tennis-Kreisen, als Ende September die Meldung die Runde machte, wonach sich Zheng und Fissette getrennt hatten. Die Nachricht erwischte nicht nur die Öffentlichkeit auf dem falschen Fuss, sondern auch Zheng selber.
Gemäss der Chinesin hat Fissette Vertragsbruch begangen, um sich wieder dem Coaching-Team von Naomi Osaka anzuschliessen. Fissette hatte mit der Japanerin schon vor deren Babypause zusammengearbeitet. Dieser Umstand änderte nichts daran, dass sich Zheng hintergangen fühlte: «Was er gemacht hat, ist unmoralisch. Es hat mir und meiner Familie geschadet», sagte die Chinesin damals in einem Interview.
Rückkehr zu den Wurzeln
Und Riba? Der Spanier fand nach der Trennung von Zheng im Sommer 2023 eine neue Aufgabe im Team von Coco Gauff. Unter Riba dominierte die US-Amerikanerin die Hartplatz-Saison in Nordamerika und krönte sich in New York zur US-Open-Championne. Aus familiären Gründen entschied sich Riba dennoch, den Job aufzugeben und stattdessen in seine Heimat Barcelona zurückzugehen.
Dieser Schritt öffnete die Tür für eine Wiedervereinigung von Zheng mit Riba. Seit dem 3. Dezember bilden der Spanier und die Chinesin wieder ein Gespann. Mit Erfolg. Vor den Australian Open schaffte es Zheng an einem Grand-Slam-Turnier nie über einen Viertelfinal hinaus. Nun träumt sie in Melbourne sogar vom Major-Triumph. Im Weg steht ihr nur noch Aryna Sabalenka.