Vielleicht führt Belinda Bencic ja die Schweiz am Billie-Jean-King-Cup im November wie letztes Jahr (Finaleinzug) zu einem Exploit. Es wäre ein Trost nach einer insgesamt recht mageren WTA-Saison.
Grosser Sieg in Charleston
Ihre beste Phase hatte die Ostschweizerin im Frühling. Beim WTA-1000-Turnier von Miami erreichte sie den Final und unterlag dort Naomi Osaka nur knapp. In der Folgewoche gewann sie in Charleston ihr erstes Sandplatzturnier – nach brillanten Siegen über die Weltnummer 3 Paula Badosa und im Final über die Sand-Spezialistin Ons Jabeur (10) .
Enttäuschende Major-Bilanz
Doch in den wichtigsten Wochen kam Bencic nicht auf Touren. Insgesamt nur 5 Siege an den 4 Grand-Slam-Turnieren sind für eine Spielerin von Bencics Format ungenügend. Sie scheiterte in Melbourne, Paris, Wimbledon und New York an den damaligen Nummern 60, 18, 140 und 22 der Welt.
Turnier | out | Bezwingerin |
Australian Open | 2. Runde | Amanda Anisimova |
French Open | 3. Runde | Leylah Fernandez |
Wimbledon | 1. Runde | Wang Qiang |
US Open | 3. Runde | Karolina Pliskova |
Langwierige Corona-Folgen
Die Olympiasiegerin wurde allerdings auch von Krankheit und Verletzungen zu ungünstigen Zeitpunkten geplagt. Nach einer Corona-Erkrankung Ende 2021 litt sie wochenlang unter Lungenproblemen mit entsprechenden Konditionsmängeln.
Im Juni musste sie im Final des Rasenturniers von Berlin gegen Jabeur wegen einer Fussverletzung aufgeben. 8 Tage später trat sie in Wimbledon mit einbandagiertem Fuss gegen die Chinesin Wang an. Und auch vor zwei Wochen musste sie in Ostrava wegen Problemen am selben linken Fuss Forfait geben.
Mit Tursunow «aus der Komfortzone»
Im Hinblick auf 2023 hat Bencic vor wenigen Tagen mit Dimitri Tursunow ihren neuen Coach präsentiert. Die Zusammenarbeit mit dem 39-jährigen Russen werde sie «aus meiner Komfortzone holen, und genau das will ich», sagte sie gegenüber WTA Insider.
Sie habe ihn unbedingt als Coach haben wollen und sei davon überzeugt, dass er sie spielerisch und mental weiterbringen könne. Unter Tursunow hatten Aryna Sabalenka und Anett Kontaveit ihre besten Rangierungen erreicht. Zuletzt coachte er Emma Raducanu.