- Nach 2 Medaillen erkämpft sich Nicola Spirig im Olympia-Triathlon als starke Sechste ein Diplom.
- Die 39-Jährige kann ihr Handicap von über 1 Minute nach dem Schwimmen auf dem Rad nicht wettmachen.
- Eine überragende Flora Duffy beschert Bermuda das 1. Gold bei Sommerspielen.
Bekanntlich gilt: «Aller guten Dinge sind drei». Nicht jedoch für Nicola Spirig bei ihrem Olympia-Einzel-Einsatz in Tokio. Die dreifache Mutter aus dem Zürcher Unterland musste ihren Traum von einer 3. Medaille an Sommerspielen (nach Gold 2012 und Silber 2016) früh im Rennen begraben.
Spirig stieg mit 1:01 Minuten Rückstand auf die Top 5 vom Rad ab und nahm folglich mit grosser Hypothek die letzte Disziplin in Angriff. Das klaffende Loch liess sich für die 39-Jährige auf den 10 km nicht mehr zulaufen.
Eine Rennkonstellation nicht nach Spirigs Gusto
Ihr Pech war, dass die Athletinnen, die nach dem Schwimmen (1,5 km) an der Spitze gelegen hatten, bei der Fortsetzung des dreiteiligen Wettkampfs keine Schwächen offenbarten. Spirig übernahm in der ersten Verfolgergruppe zwar von Beginn weg vehement die Initiative, konnte aber auf der kurvenreichen 40 km langen Radstrecke nicht ausreichend Tempo bolzen.
Dies lag auch daran, dass unmittelbar vor dem Rennen Starkregen im Odaiba Marine Park niedergegangen war. Dadurch war zunächst der Start um eine Viertelstunde nach hinten verlegt worden und waren anschliessend die Verhältnisse auf den nassen Strassen äusserst heikel.
Trotz dem kräfteraubenden Effort in ihrer Spezialdisziplin hielt sich die Schweizer Routinière im Laufen schadlos und brachte bei ihrer 5. Olympia-Teilnahme den 6. Schlussrang mit 2:29 Minuten Rückstand ins Ziel. Somit bleibt ihr nach zuletzt zweimal Edelmetall ein olympisches Diplom – ihr zweites. Schon 2008 hatte Spirig als damals 26-Jährige die gleiche Position belegt und klassierte sich somit 4 Mal in Serie in den Top 6.
Duffy in einer eigenen Liga
Flora Duffy, auch sie mit ihren 33 Jahren schon lange eine prägende Figur der Szene, krönte ihre Karriere mit dem Olympiasieg. Die erste Goldgewinnerin aus Bermuda überhaupt zeigte ein hoch überlegenes Rennen und distanzierte die Konkurrenz um 1:14 Minuten und mehr.
Die weiteren Podestplätze gingen an die britische Weltmeisterin Georgia Taylor-Brown und an Katie Zaferes aus den USA. Jolanda Annen, die zweite Schweizerin am Start, folgte mit knapp 6 Minuten Differenz an 19. Stelle, gegen Ende des Rennens konnte sie noch etwas Boden gutmachen.
Für sie wie für Spirig ist nun der Samstag der nächste Programmpunkt. Dann steht die neu ins olympische Programm aufgenommene Disziplin in der Mixed-Staffel an.