Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Wenn die Joggingrunde quer durchs Quartier funktioniert und erst noch zeitlich optimal ist – warum etwas daran ändern? Auch im Fitnesscenter, wenn das Programm stimmt – warum nicht weiter so trainieren?
Verkümmern Sie nicht
«Wer immer gleich trainiert, riskiert zu degenerieren», sagt der diplomierte Sportlehrer und Personaltrainer Savo Hertig. «Trainieren heisst nichts anderes, als Reize zu setzen.» Passe man das Training regelmässig an, setze man immer wieder neue Reize.
Wer gerne Velo fährt, dem oder der empfehle ich als Ausgleich zum Krafttraining, für die Ausdauer das Bike.
Nicht nur der Mensch selbst ist ein Gewohnheitstier, auch der Körper liebt Routine. Aber genau diese sollte man mit dem regelmässigen Anpassen des Trainings durchbrechen. Das zeigt unter anderem eine sehr grosse Studie von 2023: Um Fortschritte zu erzielen oder Trainingsziele beizubehalten, braucht es Abwechslung. So lässt sich auch ein Übertraining vermeiden.
Der Mix macht’s aus
Savo Hertig empfiehlt einen Mix aus Kraft und Ausdauer. Zum Sport, den man regelmässig betreibt, nimmt man am besten etwas dazu, das Spass macht. «Wer gerne Velo fährt, dem oder der empfehle ich als Ausgleich zum Krafttraining, für die Ausdauer das Bike.»
Die sich selbst einstellenden Fitnessgeräte
Einige Fitnesscenter haben auf Geräte umgestellt, welche die Kundinnen und Kunden erkennen und ihr Trainingsprogramm gespeichert haben. Zusätzlich korrigieren sich die Geräte automatisch, um die Leistung der Trainierenden zu steigern.
Hier lohnt es sich trotzdem, Rücksprache mit Instruierenden zu nehmen, empfiehlt Hertig. «Vielleicht ist man einfach nicht so fit oder war krank, da macht eine Leistungssteigerung keinen Sinn.»
Wer mit herkömmlichen Geräten trainiert, tut gut daran alle vier bis sechs Wochen das Trainingsprogramm anzupassen. Am besten zusammen mit einer Fachperson.
Immer die gleiche Runde beim Joggen
Auch wenn die Tour, die man einmal oder zweimal pro Woche rennt, ideal für die Mittagspause ist, tut es gut, auch hier Varianten einzubauen. «Das kann ein Streckenstück sein, das über eine Steigung verfügt, ein längeres Waldstück oder der Feldweg statt dem Trottoir entlang der Hauptstrasse.» Mal schneller, mal langsamer, mal intensiver trainieren – Hauptsache man variiert. So bekommt der Körper genug Reize und es wird beim Training nicht langweilig.
Was ein gutes Training ausmacht
Ein guter Mix innerhalb der bevorzugten Sportart, also Abwechslung zwischen Kardio und Ausdauer und auch mal das Konträre zu trainieren: Das ist das Geheimnis erfolgreichen Sportmachens. Wer zum Beispiel joggt und im Gym Gewichte stemmt, tut gut daran auch mal etwas Ruhiges zu machen.
«Ich mache zum Beispiel Yoga», verrät Hertig. «Yoga ist abwechslungsreich, es ist viel Mobilität darin enthalten und auch die Achtsamkeit ist eine gute Sache – und Yoga passt in jedem Alter.»