Tipp 1: Genug Sonnencreme auftragen
«Den grössten Fehler, den die meisten meiner Patienten machen, ist, dass sie zu wenig Sonnencreme anwenden», sagt Dermatologin Elisabeth Roider. Denn wird nicht genug Sonnencreme aufgetragen, liefert sie nicht den erwarteten Schutz. Kurzfristig droht Sonnenbrand, langfristig eine schnellere Hautalterung und gar der möglicherweise tödliche Schwarze Hautkrebs.
Genug Sonnencreme heisst: rund 30 bis 40 Milliliter für Erwachsene. Das entspricht gut vier Esslöffeln. Wer zu wenig nimmt, hat auch weniger Schutz und der Lichtschutzfaktor 50 kann schnell zum Lichtschutzfaktor 25 werden. Dann bekommen wir schneller Sonnenbrand als erwartet.
So eine Tube reicht bei den meisten Leuten ein bis zwei Jahre. Sie sollte aber in den Sommerferien eher zwei Wochen halten.
Tipp 2: Unbedingt nachcremen
Nachcremen vergrössert den aufgetragenen Sonnenschutzfaktor nicht, aber es hält ihn. Die UV-Filter in der Sonnencreme haben eine bestimmte Kapazität, um die schädlichen UV-Strahlen abzufangen. Irgendwann verlieren sie aber ihre Kraft oder werden abgetragen, weil wir schwitzen und uns bewegen. Die Dermatologin empfiehlt: Spätestens alle zwei Stunden nachschmieren und viel auftragen. «Wenn es einem zu viel vorkommt, dann ist es meist richtig.»
Tipp 3: lieber Vitamin-D-Tropfen als Sonnenbrand
Unsere Haut braucht Sonne, damit sie Vitamin-D bilden kann. Kann sie das auch, wenn wir uns mit Sonnencreme einschmieren? Studien belegen, dass auch mit Sonnencreme noch immer genügend Vitamin D gebildet wird, auch weil keine Sonnencreme unsere Haut hundertprozentig schützt. Dermatologin Elisabeth Roider sieht es pragmatisch: «Es lohnt sich nicht, für einen erhöhten Vitamin-D-Spiegel Hautkrebs zu riskieren, wenn man Vitamin-D auch mittels Tropfen einnehmen kann.»
Tipp 4: Egal, welche Hautfarbe: cremen!
Je dunkler ein Mensch pigmentiert ist, desto besser ist er vor der Sonne geschützt. Je heller die Hautfarbe, desto grösser ist deshalb das Risiko, aber auch Menschen mit dunkler Hautfarbe können einen Sonnenbrand und UV-Schädigungen bekommen. Es ist daher auch da empfohlen, UV-Schutz aufzutragen.
Tipp 5: Sonnenschutz in Europa kaufen
In Europa wird behördlich geregelt, welche UV-Filter in welcher Konzentration gesundheitlich unbedenklich eingesetzt werden können. In den USA hingegen sind noch alte Filter wie Benzophenone-3 im Einsatz, die Gesundheit und Umwelt schaden können. Die Dermatologin empfiehlt: «Kaufen Sie Ihre Sonnencreme hier, bevor Sie ins Ausland fliegen.»
Tipp 6: Für die Umwelt auf «riffsicher» achten
In den letzten Jahren sind einige UV-Filter in die Schlagzeilen geraten, weil sie den Korallen und anderen Meeresbewohnern schaden. Die meisten europäischen Kosmetikfirmen haben kritische Filter mittlerweile aus ihren Sonnencremes genommen und durch andere ersetzt. Einfach darauf achten: Immer mehr Kosmetikfirmen werben mit «riffsicherer Sonnencreme».
Tipp 7: Die Idee vom «gesunden Bräunen» aufgeben
Wirklich gesundes Bräunen gibt es nicht. Um braun zu werden, brauchen wir die UV-B-Strahlen der Sonne – und genau die schädigen das Erbgut der Hautzellen. Indem sie braun wird, versucht die Haut, sich vor dieser krebserregenden UV-Strahlung zu schützen.
Je brauner wir werden, desto höher war die UV-Belastung, der wir uns ausgesetzt haben. Doch der Schutz, den wir uns so aneignen, ist minim: Der Lichtschutzfaktor von gebräunter Haut liegt je nach Hauttyp irgendwo zwischen 1.5 und 4.
Tipp 8: Aufs Solarium verzichten
Der Besuch im Solarium führt zwar durch die UV-A-Strahlung zu einer kurzfristigen Bräune, allerdings bietet sie keinen Sonnenschutz. Vorbräunen im Solarium bringt also nichts. Stattdessen führen Solariumbesuche nachweislich zu einem erhöhten Risiko, an Hautkrebs zu erkranken.
Dieser Artikel wurde im Juli 2022 das erste Mal publiziert und aus aktuellem Anlass aktualisiert.