Annette Baumann soll weiterhin vorwiegend zu Hause leben können, obwohl es im letzten halben Jahr aufgrund ihrer Erkrankung Zwischenfälle gab, die für Aufregung sorgten.
Auf einem gemeinsamen Spaziergang war die Alzheimer-Kranke plötzlich verschwunden und blieb zunächst für die Angehörigen unauffindbar. Sie hatte bei fremden Nachbarn geklingelt, die sie bei sich aufnahmen. Ausnahmsweise war ihre Kleidung an diesem Tag nicht beschriftet. Die Nachbarn informierten die Polizei, während die Angehörigen zunächst auf eigene Faust die Gegend absuchten. Das Polizeiauto vor einem Nachbarhaus führte sie schliesslich zur Vermissten.
Wenn Demente verschwinden
Wenn eine demenzkranke Person verschwindet, rät die Polizei: So rasch wie möglich den Polizeinotruf 117 informieren. Das gilt sowohl für Angehörige, die eine verwirrte Person vermissen, als auch für Personen, die eine verwirrte Person aufgreifen.
Hilfsmittel, um verschwundene Demenzkranke rascher wiederzufinden:
- Personalien Demenzkranke sollten stets ihre Personalien auf sich tragen, am besten gut sichtbar, damit man sie nicht «durchsuchen» muss. Sie sollten Adresskarten etc. nicht selbst entfernen können.
- Personalien-Karten und Armbänder Es kann funktionieren, eine Personalien-Karte mit einem Ansteck-Blister an der Kleidung zu befestigen. Blister findet man via Anbieter von Bürobedarfsartikeln; die Alzheimer-Vereinigung verkauft spezielle Armbänder und bietet gratis Personalien-Karten an.
- GPS-Ortungssysteme Ortungssysteme, zum Beispiel eine GPS-Armbanduhr, können etwa dann sinnvoll sein, wenn Demenzkranke dadurch mehr Freiraum gewinnen. Sie bieten aber auch keine hundertprozentige Sicherheit. Ein Akku kann leer sein, eine Armbanduhr unter Umständen abgestreift werden.
Belastungsgrenzen für betreuende Angehörige
Weglaufen ist ein Stressfaktor für Angehörige, die zu Hause Demenzkranke betreuen. Kommen mehrere solcher Faktoren zusammen und häufen sie sich, fördert dies oft den Entscheid für einen Heimeintritt. Solche Faktoren sind:
- Häufiges Weglaufen
- Inkontinenz
- Nächtliche Unruhe, die dazu führt, dass auch Angehörige keinen Schlaf mehr finden.
- Angehörige werden nicht mehr erkannt, was die Betreuung enorm erschweren kann
- Gewalttätigkeit der kranken Person